Am Anfang...

 

Wann es richtig angefangen hat, weiß ich gar nicht mehr so genau...

Im Mai hatte ich einen eitrigen Abszess am linken Oberkiefer – hat höllisch weh getan und ist dann auch von meiner Lieblingszahnärztin mit Erfolg behandelt worden. Ich war sogar erstmals seit Jaaaahren mal wieder richtig „Krankgeschrieben“) Im Anschluss daran wurde dann auch erst mal mein komplettes Gebiss „Generalsaniert“: Zahnstein entfernt, den ein oder anderen Zahn wiederhergestellt, Plomben kontrolliert, ... alles was nach über zehnjähriger Zahnarztabstinenz mal gemacht werden sollte...

 

Ab da ging es eigentlich so gaaaanz langsam los: Ich bekam durch die Nase nicht mehr so gut Luft (hatte ich vor ca. 12 Jahren schon mal – behandelt u.a. mit Olynth... langwierige Sache – hab es dann aber mit Hilfe von Rosmarinsalbe, inhalieren und anderen verschiedenen Hexenkräutern endlich wieder absetzen können), und es bildete sich dauernd ein zäher Schleim im Rachen.

Anfangs schenkte ich dem ganzen gar keine große Bedeutung – hab ich ja alles schon mal gehabt – ist ja nicht so schlimm – wird auch schon wieder weg gehen...

Pustekuchen – nix is mit weggehen...

Statt dessen wachte ich nachts ganz außer Atem auf, mit einem Gefühl, mich hätte jemand unter Wasser getaucht und erst im letzten Moment wieder nach oben gelassen (Scheiß Gefühl kann ich nur sagen...) Tief Luft holen – mehrmals gut durchatmen – und weitergeschlafen....-ist ja nicht so schlimm – wird ja schon wieder weggehen...

 

Nun – man macht sich dann doch so seine Gedanken... Im August tat ich den ersten Schritt Richtung Doktor... Ich ging zu dem Hausarzt meines Vertrauens, schilderte ihm meine Beschwerden

(Schluckbeschwerden, Engegefühl (Globusgefühl) im Hals, zäher Schleim...), und kam mit ihm überein, dass man doch mal wieder meine Schilddrüsenwerte untersuchen lassen sollte. (Ich wurde 1985 an der Schilddrüse wegen Unterfunktion operiert ((Kropf))

Die letzte Untersuchung an diesem Organ war ca. 1988 / 1989 bei Professor Pfannenstiel in Wiesbaden (nähe Metro) gewesen. Ja ich weiß – ziemlich lange her – doch der Beruf, die Lust / Faulheit... Aber ab sofort werde ich die Dinger wieder regelmäßig untersuchen lassen!

Also – Termin gemacht, und ab nach Wiesbaden zu Herrn Doktor „Hab den Namen vergessen“ in die Friedrichstraße. Die größte Tortour war, einen Parkplatz zu ergattern. Wer es einmal in dieser Ecke versucht hat, der kann ein Lied davon singen. Letztendlich hatten wir dann einen – im Karstadtparkhaus – eine Katastrophe – dauernd im Kreis nach oben – Aufhellendes Licht, Mauer, Licht, Mauer, Licht. Mauer und das immer im Kreis... Außer einem Drehwurm machte sich auch eeeetwas Platzangst in mir breit, welche aber ganz oben wieder dem Gefühl der Überlegenheit wich.

Gut – geparkt hatte ich – also auf zum Schilddrüsendoc...

Dort angekommen hörte ich mein Herz ganz schön laut schlagen... War doch der letzte Besuch bei einem Schilddrüsenspezialisten nicht sooo harmonisch abgelaufen, wie es doch hätte sein können... (Damals Anno 1989 bekam ich die Schilddrüse punktiert, das heißt mit einer weniger feinen Nadel wurde am lebendigen Körper etwas Gewebe von der Schilddrüse entnommen). Das war tierisch unangenehm – Noch dazu konnte ich die ganze Prozedur auf dem Ultraschallbildschirm über meinem Kopf verfolgen..... muss ich nicht noch mal haben...

Als ich im Wartezimmer in die Runde blickte, beruhigte ich mich dann wieder ganz schnell – geschafft – der Altersdurchschnitt liegt bei ca. 78 Jahren (von mir um einiges gesenkt...)

Wenn die das geschafft haben... Gut – nachdem ich meine Kehle mit Wasser feucht hielt (der zähe Schleim...) wurde dann auch ich mal aufgerufen. Was dann kam, war von Seiten der Praxismitarbeiter eigentlich Routineprogramm 08 / 15 – Ultraschal des Halses vom Chef persönlich, ein paar warme Worte (Die Schilddrüsen sind unwesentlich zu groß – aber sonst alles in Ordnung) – Szintigramm – Kontrastmittel spritzen – mit den Schwestern scherzen, vor das Gerät setzen und warten bis es fertig ist... das war´s auch schon – ab nach Hause und auf das Ergebnis warten, welches nach Espenschied zu meinem Lieblingshausarzt geschickt werden sollte...

Als es dann da war, erfuhr ich auch nichts neues: Etwas zu groß, aber alles im Rahmen – weitere Einnahme von Jodthyrox 100 wie die letzten Jahre davor auch...

 

Und jetzt ???

 

Die Schilddrüse war’s wohl nicht...

 

Ich ging erst mal weiter arbeiten – es gab Tage – oft - , da fiel es mir richtig schwer mich in Bewegung zu setzen und nach Rüdesheim zu fahren, mindestens 12 Stunden am Herd oder Schreibtisch zu verbringen,,,, und abends wieder nach Hause zu fahren. Auch auf der Arbeit hatte ich ständig zähen Schleim im Rachen und eine verschlossene Nase... aber Dank Olynth war das Ding mit der verschlossenen Nase immer wieder schnell behoben... – SÜCHTIG ???

Ja, mag sein – aber es tut so gut, durch eine freie Nase atmen zu können...

Mit diesen Beschwerden hielt ich also den Rest der Saison durch...

Na ja fast... Es beginnt... – oder ging´s doch schon früher los???

 

Mitte November merkte ich ein kratzen und brennen im Hals. Ich machte mir auch hier wieder mal nicht weiter Sorgen – Halsentzündung – mit ein paar Halstabletten wird das schon wieder weggehen... – Also rein in die Apotheke – Halstabletten, Ippalat und reichlich Olynth gekauft, und auf die Heilkraft dieser Dinge vertraut...

Auch kam ich dank Internet auf eine recht gute Anwendung namens „Ölkauen“

Man „kaut“ einen Esslöffel voll Kaltgepresstes, biologisches Sonnenblumenkernöl 20 Minuten lang, zieht es von der einen Backentasche in die andere... und spült am Ende gut mit klarem Wasser nach...

Es soll den Körper entgiften und unter anderem zu einem guten Allgemeingefühl beitragen.

Bei mir hat´s gleich nach der ersten Anwendung gewirkt... also weiter damit...

 

Ippalat machte den zähen Schleim flüssiger und Olynth Gott sei dank – die Nase frei...

Aber es half ja alles nichts – trotz allergrößter Anstrengungen (Ich kaufte mir sogar ein Gerät um Inhalieren und eins um die Nase zuspülen ((Ist anfangs eeeetwas eklig – aber dann richtig gut...)) bekam ich diese „Halsschmerzen“ nicht weg... Also wieder zu meinem Hausarzt...

Der guckt in den Hals, und als ich „AAAHH“ sagen sollte, sagte er auf einmal:“ Ich weiß nicht – da hinten auf der Zunge, da ist es etwas dick geschwollen, entzündet...“

Gut dachte ich – was nun – Er verschrieb mit Antibiotika für 5 Tage und wollte mich krank schreiben (was ich dankend ablehnte...)

Nach diesen 5 Tagen – es war immer noch nicht besser – Antibiotika schlug auch nicht den Hauch von bisschen an – konsultierte ich Hubertus (meinen Hausarzt) ein weiteres mal. Gemeinsam sinnierten wir, von was das denn kommen könnte... Schimmelpilz, Allergie... kamen aber zu keinem eindeutigen Ergebnis.

 Mit der zweiten 5-Tagesration Antibiotika bekam ich eine Überweisung zum Hals- Nasen- Ohrenarzt. Der stellte mich dann erst mal Allergietechnisch auf den Kopf mit dem Ergebnis: Allergisch auf Pferdehaare, Wespen / Bienen und Spargel – alles Allergien, von denen ich schon wusste – bis auf eine ganze Reihe von Gräsern – welche mich bis jetzt noch nicht gestört haben... Von Dr. Ewald (Namen merken !) bekam ich dann die richtigen Klopper was Antibiotika angeht: ein Breitbandantibiotikum der allerersten Güte – auch für 5 Tage...

Wie gewohnt – schlucken und wieder vorstellen.

Gesagt getan – geschluckt – und nach 5 Tagen wieder nach Nastätten zu Dr. E.

Das „Ding“ war trotz hartnäckigem Beschuss auch nicht einen Millimeter gewichen...

„Das muss irgendwie weg“ meinte Dr. Ewald und schrieb mir eine Überweisung zum „MRT“  (Das ist das Ding mit der Röhre, in der man liegt, in der der Körper scheibchenweise mit Magnetstrahlen aufgenommen werden kann – tolle Sache...) nach Wiesbaden. Langsam wurde mir dann doch etwas mulmig in der Magengegend... es wird doch nichts schlimmes sein (befürchtet habe ich es ja schon seit längerer Zeit – wollte es aber nie wahr haben..).

Auf der anderen Seite gibt es keine größeren Hypochonder als Harald Schmidt und mich...

Ein zwicken in der Herzgegend und schon ist ein Herzinfarkt im Anmarsch – Jucken auf der Brust = verdacht auf Lungenkrebs – zwei bis drei lose Haare in der Bürste bedeutet totaler Haarausfall – und so weiter – es gab im laufe meiner Lebensgeschichte fast keine Krankheit, die ich mir noch nicht eingebildet habe... (Hat wohl auch mit dem Beruf meiner besten Hälfte zu tun – sie ist Krankenschwester! Was mir während ihrer Ausbildung ein gewisses Maß an Fach- Halbwissen eingebracht hat, denn ich hörte sie immer vor ihren Prüfungen ab...)

Fuhren wir also nach Wiesbaden – in meinem Magen stellte sich ein leichtes Flaugefühl ein – so, als wäre er mit feuchter Watte gefüllt – zu einer der beiden Kliniken, welche ein MRT-Gerät besitzen (Für die heutige Zeit nur zwei dieser überaus wichtigen Geräte für ein doch recht großes Einzugsgebiet...)

Im Wartezimmer, welches auch gleichzeitig die Anmeldung war angekommen, füllte ich den Untersuchungsbogen aus und reihte mich in die reihe geduldig wartender Schäfchen ein, die dort auf den harten Stühlen auf ihren Aufruf achteten, um nicht zu verpassen, dass sie dran sind... Endlich – nach einer recht langen Wartezeit wurde auch „Hemberger“ im Wartezimmer ausgerufen... Damit war wohl ich gemeint. Ich wurde in eine ca. 1m² große Umkleidekabine geleitet, und gebeten, dass ich dort meinen Oberkörper frei mache und alle magnetischen Teile an mir in der Kabine lassen sollte. Die würden sonst in der Röhre rumfliegen und die Aufnahmen doch empfindlich stören... Ich entledigte mich also meiner oberen Kleidung, legte Schmuck und Uhr zur Seite und begab mich in Richtung „Folterkammer“.

Dort angekommen, erklärte mir ein Arzt (oder so etwas ähnliches), was nun alles passieren würde... Ich hörte gar nicht richtig zu – sah nur diese lange, nicht enden wollende Röhre, in diese gleich mein Körper verschwinden sollte und bekam langsam einen Anflug von Panik... Platzangst... richtig, da war es wieder – das Gefühl, in Engen Räumen keine Luft zu bekommen – woher auch immer es kam – ich weiß es nicht – auf einmal war es da...

Ich erklärte dem Arzt, dass ich da nicht rein könne...

Er meinte, wir sollten es doch einmal versuchen – doch bei dem Versuch blieb es dann auch... Was nun passierte war echt kolossal – Wieder im Wartezimmer, gab er mir eine halbe Tablette, welche ich unter der Zunge zergehen lassen sollte. Nach 20 Minuten das selbe Spiel noch mal... Nach weiteren 20 Minuten wurde ich dann wieder abgeholt um in die Röhre zu steigen – und siehe da... mir war es so etwas von egal, ob diese Röhre eng war – wegen mir hätte sie auch noch enger sein können – in diesem Augenblick hätte ich einen Fallschirmsprung ohne Fallschirm gewagt... – Echt geile Wirkung mit dieser Pille... Später hab ich dann mitgekriegt, dass sie „Tabor“ heißt...ist bestimmt nicht auf dem freien Markt zu kriegen, leider...

Also wurde ich in diese Röhre geschoben, und mein Hals scheibchenweise fotografiert...

Ich bekam nicht einmal mit, dass man mir ein Kontrastmittel gespritzt hatte, damit auch wirklich alles sichtbar würde...  wie gesagt – geile Wirkung...

Als dann die Bilder fertig waren (Der Drucker stand übrigens mitten im Wartezimmer und machte mich schon in der „Ohnepillewartephase“ schon recht nervös) rief man uns zum Arztgespräch...

Das was ich in meiner Lage so mitbekam war: - Da ist was, was da nicht hingehört - ist wohl nicht so schlimm – bösartig ist es bestimmt nicht / in meinem Alter...

Etwas erleichtert stiegen wir in mein Auto – gefahren ist meine Frau...(Ich hätte wahrscheinlich nichtmal aus dem Parkhaus gefunden...

Diese Untersuchung war am 22. Dezember 2004 – also kurz vor Weihnachten...

Die folgenden Festtage überstand ich mit reichlich Voltaren Dispers, Olynth und Ippalat recht schmerzfrei, aber schöne Weihnachten stelle ich mir anders vor... Gleich am 27. Dezember machte ich mich mit dem Bericht und den Bildern vom MRT auf nach Nastätten zu meinem Lieblings HNO Arzt Doktor Ewald. Weiter aber als bis zur Anmeldung kamen wir (Ich und meine Privatkrankenschwester) nicht. Gerade als ich mich anmelden wollte, sagte man uns, dass Dr. Ewald sich am zweiten Weihnachtsfeiertag den Fuß gebrochen hat, und nun für eine ganze Weile ausfällt. – Und Nun ???

 

Gleich nach Hause zu Hubertus und Ihn nach einem Ausweich HNO geragt...

Neben verschiedenen Ärzten in Wiesbaden und dem Rheingau hatte er auch noch eine recht gute Alternative in Bad Schwalbach. Da mir das von der Entfernung recht gelegen kam – machten wir bei diesem einen Termin (Glücklicherweise einer der wenigen Ärzte, die zwischen den Jahren arbeiteten !!!)

Als ich bei dem neuen Arzt auf dem Behandlungsstuhl saß, wurde ich auch nicht wirklich schlauer...  Da ist was, was da nicht hingehört... um rauszufinden was, müssen wir eine Gewebeprobe entnehmen... so schnell als Möglich...

Langsam bekam ich es doch mit der Angst zu tun...

Der wirklich nette Arzt, und seine noch netteren Sprechstundenhilfen kümmerten sich darum, noch einen Termin in diesem Jahr in der HSK (Dr. Horst-Schmidt-Kliniken) in Wiesbaden zu bekommen...

 

Also wieder auf nach Wiesbaden...

Dort in der Ambulanz für HNO (eigentlich wurde uns gesagt wir sollen sehr viel Zeit mitbringen, und etwas zu essen...) ging es eigentlich recht fix von statten... Kaum hatte ich mich angemeldet, rief man mich (und meine Privatkrankenschwester) in das Behandlungszimmer. Eine recht junge Ärztin nahm sich meiner an. Erst mal schaute sie mir in die Ohren und meinte, dass sie voller Schmalz wären, und das sie diesen jetzt mal absaugen würde ... – Ich kann wieder hören – hurra, ich bin geheilt...

Dann wurde mit einem Endoskop durch meine Nase mein Mund und Rachen von Innen inspiziert. Zwischenzeitlich kam ein weiterer recht netter Arzt dazu. Dieser versuchte dann auch mit seinem Finger in meinen Rachen zu gelangen, was keine so gute Idee war. Ich bekam einen richtig heftigen Würgereiz, so das ich beinahe... Diese Untersuchungsmethode wurde im weiteren Verlauf noch des öfteren angewandt, und entwickelte sich nicht gerade zu meinen Lieblingsmethoden...

Wir einigten uns darauf, dass die Gewebeprobe unter Vollnarkose gemacht werden sollte, um mir weitere Unannehmlichkeiten zu ersparen... Einweisungstermin wurde auf den 05. Januar gelegt – Vaters Geburtstag...

 

Die Warterei bis dahin war unendlich lange... Die Zeit verging so gut wie gar nicht...

Die Schmerzen beim schlucken hatte ich bis dahin mit reichlich Voltaren betäubt...

Ferner kamen Olynth und Sonnenblumenkernöl weiterhin auf die tägliche Medikamentenspeisekarte...

 

Silvester verlief relativ unspektakulär – wir blieben alleine zu Hause, und gingen zum „knallen“ um Mitternacht nach draußen, um den anderen und meinen Eltern ein frohes neues Jahr zu wünschen... Ansonsten war mir nicht so nach feiern zu mute...

 

 

Die Prozedur beginnt...

 

5. Januar 2005

Am 05, Januar morgens um sieben war es dann soweit ...

Nach dem anziehen fuhren wir noch bei den Eltern vorbei, um uns zu verabschieden, und Vater zum Geburtstag zu gratulieren...

Danach ging es los in Richtung Wiesbaden – Joshua, Susi und ich...

Auf Station 33 im 3. Stock (HNO) angekommen, zeigte mir eine wirklich hübsche Schwester (Pflegeschülerin, wie sich schnell rausstellte) mein Zimmer. Kaum ausgepackt, begann die Krankenhausrallye, an der wohl jeder „Neupatient“ teilnehmen darf: Runter zur Anmeldung – Ich zog in der Warteschleife die Nummer 13 – alleine das hätte mich stutzig machen müssen – erhielt dort nach Angabe meiner Personalien einen Zettel mit Aufklebern mit dem Strichcode meiner Daten... - wieder hoch zur 33, wieder runter zum Anästhesisten – Vortrag über die bevorstehende Anästhesie anhören – wieder hoch zur 33 – Dann wieder runter zum EKG – mit den Ergebnissen wieder hoch zur 33... Kam noch etwas – ich weiß es gar nicht mehr... Auf jeden Fall waren wir somit drei Stunden beschäftigt. Zum Mittagessen war ich dann wieder auf meinem Zimmer, gemeinsam mit meinem Mitbewohner Bruno, der mich die nächsten drei Tage noch begleiten sollte...

 

Essen in der HSK... – nun denn..

Nachdem ich mein Quartier bezogen hatte, legte man mir zwei Din A4 Zettel vor – Das eine war die Speisekarte für den Rest der Woche, und das andere der Zettel, auf dem man ankreuzen sollte was man zum essen wünscht.

Es klang gar nicht mal so schlecht, was da unter „Vollkost“ stand – Ich machte meine Kreuze, auch beim Frühstück und Abendessen – meiner Meinung nach eigentlich ausreichend – Die Auswahlmöglichkeit „Groß“ oder „Klein“ lies ich ganz außer Acht, da ich der Meinung war, das im Krankenhaus schon keiner verhungern würde... – von wegen...

Gleich die erste Mahlzeit würde mich eines anderen belehren... Ich glaube in der Klinikküche gibt es kein Salz... Alles war dermaßen Salzarm, dass sogar der empfindlichste Japaner seine helle Freude daran gehabt hätte. Gut – am dritten Tag hab ich mir dann Salz und Pfeffer aus der Cafeteria „ausgeliehen“, um die Speisen einigermaßen erträglich zu gestalten.

Um auf die Menge zurückzukommen – Ich hätte wohl besser 2 Kreuze bei „Groß“ gemacht...

Morgens 2 relativ kleine Brötchen, eine kleine Streichwurst, eine Nussnougat-Creme, ein Streichkäse, und ein Päckchen Butter (20gr) – Eine Brötchenhälfte war generell nur mit Butter versehen...

In der zweiten Woche war ich dann schlauer (Kreuz bei „Groß“) – geklappt hat das aber auch nicht immer... Gut es war schon etwas mehr, doch dafür bekam ich dann Sachen, die ich nie bestellt hatte, bzw. nie bestellen würde (Milchbrei...bäh bäh bäh)

Alles in allem bin ich nicht verhungert... (Was wohl letztendlich auch daran gelegen haben könnte, dass mich meine bessere Hälfte reichlich mit Kuchen und Riesen Mc Donaldstüten versorgt hat...)

 

Der erste Tag verlief dann noch relativ ruhig – Arztgespräch wegen der bevorstehenden OP (wieder mit meiner Lieblingsuntersuchungsmethode „Finger in den Hals...“)

Und anschließendes Einweihen meines Bettes.

Am Abend gab es dann die ersten beiden OP- vorbereitenden Tabletten, welche mir laut Arzt eine ruhige Nacht bescheren sollten – So richtig gewirkt haben die aber nicht, hat wohl an der Aufregung gelegen...

Ferner sollte ich ab 22 Uhr auch nichts mehr trinken – leicht gesagt, wenn man nicht mit dem zähen Schleim im Hals zu kämpfen hat – aber es sei wohl zu meinem besten...

 

Das schönste an diesem Abend war:

MITTWOCH – 21:15 SAT 1 – DER BULLE VON TÖLZ

 

 

6. Januar 2005

Am nächsten Morgen wurden wir recht zeitig geweckt – Ich glaube es war halb sieben...

Es gab mal Tage, da bin ich um diese Uhrzeit erst ins Bett gegangen...

Bruno kam als erster mit seiner OP (Loch im Trommelfell) dran, also ging er als erster zum waschen. Ich nahm derweil schon mal die zweite Ladung meiner OP-Pillen. Das Schlückchen Wasser, was es dazu gab, genoss ich in vollen Zügen...es sollte das einzige sein, das ich bis 16:00 Uhr bekommen sollte...

Bruno wurde abgeholt....

Zwischenzeitlich kam auch Susi, um sich den folgenden Tag um mich zu kümmern (Echt lieb von ihr...)

Dann war es auch für mich so weit... – an die genaue Uhrzeit kann ich mich dank der Pillen nicht mehr genau erinnern...

Der Krankentransportdienst fuhr mich samt meinem Bett auf den Flur in Richtung Aufzug.

Es ging runter in der ersten Stock, und dann hab ich ein wenig die Orientierung verloren...

Nächste Station war die Abteilung, in der ich von meinem warmen Bettchen auf den weniger warmen OP-Tisch umgelagert wurde... Man hat mich dann aber gleich mit extra gewärmten Decken zugedeckt, damit ich nicht auskühle...

Von Dort ging es mit dem OP-Tisch (das Ding ist fahrbar) in die Schleuse, wo man mir sämtliche Elektroden zur Überwachung meiner Körperfunktionen anlegte... Ich war immer noch voll da !

Während ich verkabelt wurde, hörte ich wie in einer Nebenabteilung jemand wirklich laut: “Bruno, Bruuuno, Bruno – aufwachen“ rief. Anscheinend hat hier jemand Schwierigkeiten aus der Narkose aufzuwachen... Moment – Bruno – da war doch was... Natürlich – Bruno mein Bettnachbar... er konnte ja nichts hören... Er hat ja seine beiden Hörgeräte heute morgen ausgezogen... Der schlummerte jetzt den Schlaf der Gerechten. Letztendlich haben sie es aber doch geschafft Bruno aufzuwecken (Was ich schließlich daran bemerkte, dass er am Abend wieder neben mir lag...)

Als ich also verkabelt war (hat eine recht junge ((ca. 22J)) ziemlich hübsche(((sofern das durch die komplette OP-Vermummung zu sehen war))) OP-Schwester gemacht) schob mich selbige in den OP. (Noch immer war ich voll da..) Nun kümmerte sich eine recht alte Dame um mich – wahrscheinlich die Anästhesieschwester (Das älteste und erfahrenste Pferd im Stall – wie die junge OP-Schwester meinte...), da sie permanent damit beschäftigt war, mich auf die bevorstehende OP vorzubereiten (Infusion legen, aufklären, was alles passiert...). Nach dem ein oder anderen Scherz über mein Gewicht (was wohl auch wichtig ist für die Dosierung meiner Narkose) kam dann auch Leben in den OP... Ich weiß nicht, wie viele Personen sich auf einmal um mich tummelten, aber so 8 – 10 waren es bestimmt. Ich wurde an den Herzmonitor angeschlossen (das Ding, das immer im Takt der Herzfrequenz piept...) – hörte sich nicht schlecht an – bis auf einmal (die Frequenz war die gleiche) die Tonhöhe des Aperrates in den Keller sank – das machte mir dann doch etwas Kummer. Ich sagte aber nichts, da ich dachte die Fachleute wissen schon was sie tun...

Nun trat die ältere Anästhesieschwester wieder an mich ran, sagte das die Narkose nun eingeleitet würde, und ob ich denn schon was merke... was ich erfolgreich verneinte (Es war ja auch erst der erste Teil der Narkose...) – „So“ meinte sie „Nun kommt der zweite Teil – merken Sie schon was?“ Ich glaube nic....... – weg war ich...

Als ich wieder aufwachte, lag ich in einem großen Raum – dem Aufwachraum, gemeinsam mit mindestens 8 anderen frisch operierten die auch gerade mehr oder weniger wach wurden...) Erstaunlicherweise ging es mir richtig gut – das hatte ich auch dem Arzt bestätigt, der mich beim aufwachen überwacht hatte...

Als meine lebenserhaltenden Körperfunktionen wieder alle beieinander waren, schob man mich wieder auf mein Zimmer, in dem auch schon Susi und Bruno auf mich warteten.

Wie sehr sehnte ich 16:00 Uhr bei... Durst – trockener und zähschleimiger Hals...

Dann war es soweit – endlich – das erlösende erste Schlückchen Wasser... Gut...

Tat aber beim schlucken doch etwas weh... – Das käme aber vom Beatmungsschlauch, wie mir die Schwester dann später mitteilte...

Die große Chefvisite – mit allem was Rang und Namen hat stand noch bevor... – Der große Chefprofessor schaute mir in den Mund, erzählte was von: Ist ja nicht so groß – kann man Lasern, oder operieren, - Ergebnisse abwarten, und dann weitersehen...

Abwarten, und weitersehen – zwei Worte, denen ich in der folgenden Zeit noch recht viel Bedeutung zumessen sollte... Abends sollte ich dann sogar wieder was richtiges zu essen bekommen !!! Freu !!!

Ich lies mir vor dem Abendessen eine Schmerztablette geben, damit ich das Essen einigermaßen runterbekam

Der Rest des Tages verlief eigentlich recht ruhig – Bruno schlief die meiste Zeit ...

Und mir ging es – bis auf die Schluckbeschwerden – so gut wie das letzte dreiviertel Jahr davor nicht mehr !!! – Es war kaum zu glauben...

 

Gut – Also warteten wir... und warteten...

 

 

7. Januar 2005

bis Freitag – da kam der Oberarzt mit der Nachricht „Knoten – bösartig – endgültige Ergebnisse müssen wir abwarten...“ ins Zimmer... Niederschmetternde Diagnose – Eine Welt brach für mich zusammen!!! Hatte ich die ganze Zeit doch schon gewusst, dass es was schlimmes ist... Doch aber immer an dem kleinsten Zipfelchen Hoffnung festgehalten...

Ich fiel in ein tiefes Loch.... was passiert jetzt??? Wie geht es weiter??? Todesurteil ??? Angst, Panik...

Richtig aufgeklärt hat mich zu diesem Zeitpunkt keiner...

Man hatte mir zur Wahl gestellt, nach Hause zu gehen, und dort auf die weiteren Ergebnisse zu warten, oder dort zu bleiben... Ich dachte mir, wenn ich schon mal hier bin, dann bleibe ich auch, denn wenn mir was passiert, dann bin ich hier in den besten Händen (Was natürlich Quatsch war – was soll denn jetzt noch passieren???) Aber auch im Falle einer weiteren Behandlung bin ich hier am besten aufgehoben...

Eigentlich fühlte ich mich von der Körperlichen Seite her immer noch „Sauwohl“ !!!

Ich hatte einen Bärenhunger und hatte richtig Mühe mit den kleinen Portionen auf dem Teller zurecht zu kommen...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

8. und 9. Januar 2005

Wochenende – es passierte eigentlich nicht viel... Bis auf die samstägliche Slapstickeinlage von Bruno...: Es war 7:00Uhr – Bruno ging zum duschen – bis dahin ja nichts außergewöhnliches... er kam zurück, und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn, dass es richtig platschte – dazu die Worte :“Jetzt weiß ich warum es in der Duschkabine so laut war... Ich hatte das Hörgerät an...“ Dazu Bruno – in seinem Blau- Orangen Adidas-Trainingsanzug mit einem leicht verdatterten Gesichtsausdruck... Man kann es eigentlich kaum beschreiben – man hätte es sehen müssen, um richtig zu lachen...

Das war dann auch leider die letzte Aktion, denn Bruno wurde am Samstag Mittag entlassen... Schade eigentlich...

Gut – ich hatte das Zimmer für mich alleine – und das als normaler Kassenpatient...

Ansonsten: Besuch von den Eltern, Susi und Joshua (die Gott sei dank jeden Tag kamen...)((Das war der Tag mit der Riesen Mc Donaldstüte...) und Nico mit Miriam und Helena...

 

 

10. Januar 2005

Montag – die neue Woche beginnt...

Kurz nach dem wecken bekam ich einen neuen Zimmernachbarn... Einen 81jährigen Mann mit ohne Bein, und einem Geschwür im Ohr, welches Ihm heute unter örtlicher Betäubung entfernt werden sollte. Er hatte seine Frau mitgebracht (was nicht die allerbeste Idee war...), und sollte am gleichen Nachmittag entlassen werden...

 

Nach dem Frühstück und der Morgenvisite kam eine nette Schwester, und bat mich, doch mal in den Keller zu fahren, um meinen Oberbauch zu schallen... (Ultraschall). Gut – ich mich angezogen, machte mich dann auf den Weg in das Untergeschoss und fing an zu suchen... In einem so riesigen Gebäudekomplex gar nicht so einfach...

Nach einer Weile traf ich dann eine Person, die augenscheinlich zum Pflegepersonal gehörte, fragte nach dem Weg und folgte den Anweisungen...

Als ich dann die Anmeldung zum Ultraschall gefunden hatte, meldete ich mich an, und wartete... Das konnte ich ja mittlerweile ganz gut...

Endlich war auch ich an der Reihe... In dem gut beleuchteten Zimmer Stand eine Liege, und das Ultraschallgerät, welches eher einem gemoddeten Computer glich... Ich machte meinen Oberkörper frei, legte mich auf die Liege, und wartete auf den „Ultraschaller“, welcher aber recht zügig kam... Ein sehr junger Arzt – jünger als ich (wenn das mal gut geht...) verteilte mir das „Schallgel „ auf dem Oberkörper und fing dann an zu arbeiten... erst erklärte er mir, was er da so alles sieht, und was er jetzt macht, do dann blieb er für längere Zeit still... Ich fragte, ob denn die allgemeine Stille im Raum positiv oder negativ zu bewerten sei... – Doch zu meiner Beruhigung meinte er, es sei nichts auffälliges zu sehen – bis auf die Milz, die etwas größer geraten sei... – Zu seiner Absicherung zog er dann aber doch noch einen Oberarzt zu Rate, der das ganze bestätigte, aber der Meinung war, dass ich ja auch ein großer Kerl wäre, und die Milz dafür eigentlich recht OK sei...

Relativ beruhigt wandelte ich wieder nach oben in die HNO-Abteilung auf mein Zimmer...

 

Mir ging es auch an diesem Tag körperlich richtig gut – bis auf geringe Schluckbeschwerden...

 

Ab da begann die Tortour... Mein Zimmernachbar war immer noch nicht zur OP... Ich versuchte – Betonung liegt auf versuchte... zu lesen, da fing seine Frau schon an, mir ein Ohr abzukauen ...Eigentlich las ich in den letzten Tagen sehr viel – mehr als die letzten 25 Jahre zusammen... doch an diesem Tag war nicht daran zu denken... Erst nervte sie mich, dann Ihren armen Mann: Jetzt müsstest Du aber langsam mal drankommen – Bald ist es soweit...

So ging das weiter bis zum OP-Termin...

Kaum war der glückliche Mann weg, fing sie mit mir an... Ich tat so, als würde ich schlafen, damit ich wenigstes etwas Ruhe bekam...

Das mit dem schlafen hielt aber nicht lange vor, denn kurz darauf gab es Mittagessen... Ich weiß nicht mehr was es gab, doch es gab – dank meiner Strategie (Kreuz bei „Groß“) wenigstens genug davon...

Also – runterschlingen, und so schnell wie möglich so tun, als ob man schläft...

Ging wieder nicht lange gut – Der alte Mann wurde kurz darauf wieder ins Zimmer gefahren... Seine Frau hatte – wohl noch von einem Arztgespräch am Morgen – im Ohr, dass sie um 16:00 Uhr die Klinik wieder verlassen dürften...

 

O Gott – Sie wollen noch Auto fahren... Nicht nur, dass ich es verurteile wenn Leute jenseits der achtzig ohne weitere Prüfung überhaupt noch am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen – Nein, Er lag vor kurzem noch in der Narkose (wen auch nur ambulant), hatte nur ein richtig funktionierendes Bein (das andere konnte man abschnallen) und außerdem war es draußen fast dunkel und zumindest der Jahreszeit nach eigentlich Winter. Die Strecke die sie noch vor sich hatten, war auch nicht so ohne... es war irgendwo Richtung Westerwald... – Na wenn das mal gut geht...

 

Zwischendurch – wenn er seine Schlafphasen hatte, versuchte seine Frau mit mir ins Gespräch zu kommen – doch meist ohne Erfolg... – Gut, ab und zu gab ich mal antwort – man will ja schließlich nicht unhöflich sein, doch die meiste Zeit vergrub ich mich unter meiner Decke und lauschte, wie sie ihren armen Mann ständig versuchte aufzumuntern:

Gleich ist es vier Uhr – dann versuchen wir mal aufzustehen... – gell das schaffst du – bald haben wir es geschafft... und so weiter...

Bis es dann fünf vor vier war – Der Mann ist eingeschlafen – Sie weckt Ihn mit den Worten: Und, meinst du es geht???

„Nein“ sagte er und drehte sich rum

„Gut, dann schlaf noch ein Viertelstündchen...“

Pünktlichst um 16:15Uhr MEZ wachte er wieder auf. Nichts war für seine Frau eiliger zu tun, als ihm sein Bein anzuschnallen, und Ihn anzukleiden...

16:20 – geschafft – ab auf die Beine und einen Doktor suchen, der einen dann nach Hause schickt... – Doktor kam keiner, aber eine Schwester... Die wurde dann gleich gefragt, ob man denn endlich nach Hause könne, oder ob noch etwas passiert...Die Schwester suchte einen Doktor, damit er sich das Ohr des alten Herren anschauern könne – fand dann wohl auch einen (40 Minuten später) Arzt, der das Ohr des Herren verbinden konnte (es lief seit der OP ständig „Wasser“ und Blut aus dem Ohr)

Endlich hatten sie es geschafft – nur noch auf den Entlassungsbrief warten und dann ab nach Hause...

Wie gesagt – wenn das mal gut geht...

Ich habe aber in den Nachrichten nichts von einem Unfall auf der A3 gehört – Und hoffe, dass sie gut heim gekommen sind...

 

Sonst gab es für diesen Tag nichts außergewöhnliches zu berichten...

 

 

11. Januar 2005

Wieder ein neuer Tag – Aufstehen – waschen, Frühstücken...

Auch an diesem Dienstag ging es mir recht gut...

Nach dem Frühstück kam wieder die hübsche Schwester, die mir am Anreisetag mein Zimmer gezeigt hat und fragte, ob ich für sie mal zum röntgen der Lunge ginge... Für sie hätte ich...

Gut – also angezogen, und wieder in den Keller... Ich kannte mich ja schon aus (glaubte ich)

Wie am Vortag hab ich mich auch heute wieder total verfranzt..., was aber nach fragen eines Ortskundigen Arztes schnell wieder behoben wurde...

Also wie immer – Angemeldet – gewartet – fotografiert – und mit den Bildern wieder ab aufs Zimmer.

Dort wartete schon ein neuer Zimmergenosse auf mich – Thomas – er sollte am nächsten Tag die Nasenscheidewand begradigt bekommen...

Ein recht netter Geselle – endlich was in jüngeren Jahren mit ausgezeichnetem Gehör...

Kurz vorm Schlafen gehen bemerkte ich, dass sich der zähe Schleim langsam wieder einstellte... zwar ohne Schmerzen – aber Schleim...

Ansonsten verlief der Abend sehr ruhig...

 

 

12. Januar 2005

6:45Uhr – und täglich grüßt das Murmeltier...

Waschen, Anziehen, Frühstücken, und ???

Heute keine Untersuchung...

Mein Nachbar wartete schon aufgeregt auf seine OP – hatte sich schon in das nette OP-Hemdchen gezwängt und die zweite Ladung der Narkosevorbereitenden Pillen geschluckt – und wartete... wartete... acht Uhr...neun Uhr...um halb zehn fragt er das erste mal eine Schwester... ohne Erfolg... zehn Uhr... elf Uhr....man machte ihm wieder Mut...

Um 12:30 bekommt er dann endlich gesagt, dass er an diesem Tag nicht mehr dran kommt...

Diese Reaktion hätte man sehen sollen – wie ein HB-Männchen ist er in die Luft gegangen: Das gibt’s doch nicht – ein ganzer Tag verpasst – wer zahlt mir das – Saftladen ...

 

Gut, also lese ich mal wieder ein bisschen... – Ich habe inzwischen das komplette Kioskinventar an Zeitschriften, welche mich interessieren geplündert...

Ja sogar richtige Bücher hab ich gelesen (auch die ohne Bilder...)

Mittagessen...

Zur Nachmittagsvisite (Susi und Joshua waren gerade gekommen) kam dann der leitende Oberarzt ins Zimmer, und bat mich mit Anhang in sein Arztzimmer...

Mit rasendem Puls folgte ich ihm – Susi und Joshua im Anhang...

Schlimmer konnte das Ergebnis ja nicht mehr werden...

Wir setzten uns, und er fing an....

Wie schon gesagt – bösartiger Krebs – Lymphgewebe... Name: Non Hodgkin Lymphom – sehr gut zu behandeln – recht große Heilungschancen... So richtig hab ich gar nicht zugehört...

Ich wusste nicht, ob ich mich freuen, oder heulen sollte... aber gut zu behandeln und recht große Heilungschancen – das hört sich ja eigentlich recht gut an.

Außerdem könnte ich jetzt gehen, da man in der HNO-Abteilung nichts mehr für mich tun könne... Er war aber so nett, und hat mir für den 14. Januar einen Termin in der Onkologischen Tagesklinik gemacht...

OK – Also Sachen gepackt, und auf nach Hause... (Joshua war in diesem Augenblick das wohl glücklichste Kind auf Erden...)

 

 

Endlich wieder zu Hause

 

13. Januar 2005

Zu Hause – richtig ungewohnt...

Keine besonderen Vorkommnisse...

Habe mir bei Hubertus eine Einweisung für die onkologische Tagesklinik geholt.

Auch er meinte, das diese Art der Krankheit recht hohe Heilungschancen hätte – Nun denn...

 

 

14. Januar 2005

Morgens früh raus – Joshua fertig machen und in den Kindergarten bringen...(Um diese Zeit schläft er sonst noch tief und fest...)

Dann auf nach Wiesbaden in die HSK...

Dort angekommen ging’s gleich zur Anmeldung. – Die arme Frau hinter dem Tresen... ständig wurde sie vom Telefon gestört – kam kaum dazu etwas zu schreiben...

Als wir es dann doch geschafft hatten, warteten wir im Wartezimmer auf unseren Aufruf...

Es war dann soweit... wir waren an der Reihe.

Dr. Schulz begrüßte uns (mich und meine Lieblingsprivatkrankenschwester) ganz nett und bot uns Sitzgelegenheiten an. Im folgenden Informierte er uns noch einmal ausführlich über die Krankheit und ihre Heilungschancen, und versuchte mir Mut zuzusprechen. Das sollte es für diesen Tag auch schon gewesen sein. Mit einem großen Terminplan für die kommende Woche versorgt, verließen wir die Klinik, und fuhren nach Hause...

Das Wochenende stand vor der Tür...

 

 

Die Untersuchungen in der Tagesklinik beginnen...

 

15. und 16. Januar 2005

Auch diesmal keine besonderen Vorkommnisse...

Samstag war ich mit Joshua und Johanna am Rhein zum angeln...

Gefangen haben wir nichts, da wir wegen akuter Socken- und Hosenfeuchtigkeit das Angeln abblasen mussten...

 

 

17. Januar 2005

Jetzt geht es richtig los...

Wieder früh aufstehen – Joshua fertig machen – Kindergarten... und auf nach Wiesbaden...

Es waren das „Große Labor“, Puls, Blutdruck, Urinprobe... Gewicht 91,5 Kg

Ultraschall meiner Lymphknoten, des Herzens und EKG...Eigentlich keine große Sache...

 

 

18. Januar 2005

Nicht ganz so früh aufstehen – Joshua .........

Auch diesmal wurde Puls und Blutdruck gemessen...Gewicht 93,5 KG

Punktion eines Lymphknotens am Hals...Erst mal gar nicht so schlimm – aber beim 5. mal...

Lungenfunktionstest war auch noch angesagt... Eigentlich hatte ich ja etwas Bammel davor – hatte noch nicht viel gutes darüber gehört (Abgebaut, Schwindelig, Hustenanfälle, Ohnmächtig...) – war aber dann doch nicht schlimm... im Gegenteil...

Als es nach den verschiedenen Tests zur Auswertung kam, hätte sich die zuständige „Testerin“ fast in der Luft überschlagen... – so etwas hätte sie ja noch nie erlebt... alle Werte 100 % - und das bei 20 Jahre mindestens 2 Päckchen Benson&Hedges am Tag...

Ich hatte das Gefühl, als wolle sie mir jeden Augenblick die Goldmedaille überreichen, und das Präsidium darum bitten, mir einen Ehrenplatz in der „Hall of Fame“ für Superlungen einzurichten...

Mit diesen erfreulichen Ergebnissen wieder oben angekommen erklärte mir Dr. Schulz, das wir in der folgenden Woche noch ein Belastungs EKG machen sollten, da die Werte des EKGs nicht unauffällig gewesen wären.. na gut – wenn´s denn sein muss...

Der allerfitteste Sportjunkie war ich ja noch nie – bin ja mal gespannt was dabei herauskommt...

Am Mittag fuhren wir noch nach Bad Schwalbach zum CT-Hals...

Diesmal war´s echt easy... CT macht viel mehr Spaß als MRT – ist ja auch mehr Platz zum atmen und bewegen… Dafür gab’s aber leider kein Tabor (Schnief..)

Das mit den Nebenwirkungen hielt sich auch in Grenzen (Hitzeempfinden und Allergen...)

 

 

19. Januar 2005

Noch später aufstehen – Joshua ...

Joshua will mittlerweile schon freiwillig früh in den Kindergarten, damit er als erster da ist – warum auch immer – von mir hat er das nicht!

Also auch heute wieder auf in die Landeshauptstadt...

Dort angekommen – wie immer in die Anmeldung Tagesklinik... Zettel abgeholt – heute kein Blutdruck und kein Puls (zugenommen hab ich bestimmt auch wieder...)

Heute war dann CT-Thorax dran...- Wie schon bei dem CT am Vortag – keine besonderen Vorkommnisse...

Für die Heimreise haben wir uns dann noch Gesellschaft ins Auto geholt... Lotte durfte nach Hause – da haben wir den armen Karl Heinz mal die arbeit abgenommen...

Am Mittag kam meine Allerlieblingstenöse zu Besuch und brachte ein schönes „Blumenpräsent“ mit den allerbesten Wünschen vom Liechörchen, einer Kleinigkeit an Rotwein (Schmatz, Schlürf...) und der CD vom Österreichkonzert... Hat mich gaaaanz doll gefreut... – Ich denke mal, nein – ich weiß...dass ich bald wieder mitsingen werde!!!

 

Hurra – es ist Mittwoch... 21:15 Uhr der Bulle von Tölz...

 

 

20. Januar 2005

So – Donnerstag – Tag des Grauens (Knochenmarkpunktion)...

Mit gemischten Gefühlen bin ich mit meiner besseren Hälfte nach Wiesbaden aufgebrochen.

Dort in der Anmeldung der OT angekommen, wurden wir erst mal ins Wartezimmer platziert. Nach gut einer Stunde ging es dann los... Wegen Platzmangel kam ich in das Untersuchungszimmer von Dr. Fuhr oder Frickhofen. Dort gab es aber keine Gelegenheit zum liegen... Also holte man mir eine fahrbare Liegegelegenheit...

Als ich dann teilentblößt  auf der Liege lag, kam die nette Ärztin ?(war auch beim Ultraschall und der Gewebeentnahme des Lymphknotens dabei) und erklärte mir dann alles noch einmal genau (Auch, dass das Medikament, welches ich nun bekäme in Frankfurt im Bahnhofsviertel hoch gehandelt würde..). Schwester Ria legte mir den Anschluss für eine Infusion, und schickte durch selbigen zwei Spritzen (vermutlich mit dem tollen Zeug...). Ab da weiß ich es nicht mehr so richtig – hab ich geschlafen, oder war ich doch wach... hab gemerkt, wie die nette Ärztin sich an meiner Hüfte zu schaffen machte, tat aber alles nicht weh...

Da man mir vorher gesagt hatte, dass das ganze Unternehmen ca. 15 Minuten dauern würde, gehe ich mal davon aus, dass ich dann doch ein wenig eingenickt bin...

Danach lies ich mich von meiner Privatcheauffeuse (Auch Susi) nach Hause fahren....

 

 

21. Januar 2005

Freitag – letzte größere Untersuchung...

Heute kommt CT - Abdomen dran... CT kann ich ja mittlerweile schon – mit der Ausnahme, dass ich heute 1,5Liter einer Kontrastflüssigkeit innerhalb von 90 Minuten trinken muss...

Von Küchentechnischer Seite her gesehen, ist an dem Kontrastmittel die ein oder andere Geschmackliche Verbesserung notwendig, damit man die Brühe auch mit Genuss trinken kann. Nun gut... kann man wohl nicht ändern (Oder hat noch keiner Versucht...)

Wenigstens das Ergebnis kann sich sehen lassen – kein Befall im Unterbauch, und allem was dazu gehört...

Hoffentlich kann man von der Knochenmarksprobe das selbe sagen !!!

 

Sonst ist heute eigentlich nichts aufregendes passiert – Die nächste Untersuchung ist erst wieder am Mittwoch (Belastungs – EKG)

 

 

 

22. und 23. Januar 2005

Wieder mal Wochenende... eigentlich nichts besonderes los...

Waren am Sonntag mal etwas spazieren...

Eigentlich sollte ich mich viel mehr an der frischen Luft bewegen !!!

 

Außer Schmerzen beim schlucken (meistens abends), dem zähen Schleim – nichts neues...

 

 

24. und 25. Januar 2005

Montag – Dienstag – weiter nichts passiert...

 

 

26. Januar 2005

Mittwoch – Tag des Belastungs-EKG´s

War eigentlich weniger schlimm... tat auch überhaupt nicht weh!

Fahrrad fahren war angesagt. Erst mal wurde ich verkabelt. Danach ging es auch gleich los – kräftig in die Pedale treten (den Tacho, oder was auch immer das war, immer bei „50“ einpendeln lassen... Alle zwei Minuten wurde es dann etwas schwerer – bis 175 Watt hab  ich es geschafft – Dann machten meine Beine nicht mehr so mit... Na ja – für jemanden, der Angeln, und etwas Enduro als Sport betreibt waren die Werte gar nicht so schlecht...

Danach zum Kurzgespräch bei Dr. Schulz – er meinte, im Bauch wäre auch noch etwas zu sehen, dass sich der Obere Chef mal anschauen sollte... nur um ganz sicher zu sein...

Wieder zu Hause angekommen, rief der Doc noch mal an:

Ich solle doch am nächsten Donnertag schon um 12:30Uhr kommen, damit man mir noch etwas Flüssigkeit aus dem Rückenmark entnehmen könne (Das mache man so – wegen der Zungengrundgeschichte....) – Hätte man ja auch mal früher machen können, dann wären die Ergebnisse auch mal früher da!!! – Also: WARTEN - WARTEN - WARTEN - WARTEN...

 

Zum „ablenken“J hab ich mir ´ne neue Geliebte (Susi nennt es so...) zugelegt. Mein neues Korg Digital Recording Studio ... dolle Sache...

 

27. Januar 2005

Heute rief der Doc wieder an...

Es würde nun langsam losgehen...

Ich soll schon mal am Dienstag nächster Woche vorbei kommen.

Dann gäbe es ein Vorgespräch mit den Chirurgen, wegen des „Ports“

Das ist wohl der Zugang, der gelegt wird, um die „Chemo“ einlaufen zu lassen... Ist wohl einfacher, als jedes Mal eine neue Nadel zu legen,,

Ich bin ja mal gespannt...

Ansonsten hab ich de ganzen Tag damit verbracht, meine neue Geliebte kennen zu lernen...

Meine Stimme ist auch nicht mehr so belastbar wie früher...

Schon nach einem Lied in geringer Lautstärke schmerzt der Hals...

(Hoffentlich geht das je wieder weg !!!)

 

 

 

 

28. Januar 2005

Heute passierte nichts aufregendes...

Mit der Zeit macht man sich ja wirklich über jedes kleinste Zipperlein Gedanken – Egal wo auch immer im Körper sich irgendwas tut, egal ob es brennt, zwickt oder juckt... Schmerzt, beisst oder kratzt... irgendwie hat wohl im Moment alles mit NHL, Krebs oder Metastasen zu tun – meine ich zumindest... ist ein Scheiß Gefühl...

Kann ja sein, dass es gar nicht so ist, dass ich mir das alles einbilde... aber schön ist es trotzdem nicht...

 

 

29. Januar2005

Samstag... wieder mal beginnt ein Wochenende  ...

Vor lauter Langeweile hab ich angefangen aufzuräumen... L

Heute kam mit der Post die „Beschreibung“ aus der HSK, wegen des Eingriffs mit dem Nervenwasser...

Ich hab mir das mal durchgelesen... liest sich gar nicht so schlimm...

Soll auch gar nicht so schmerzhaft sein...

Die üblichen Nebenwirkungen – das mit dem erblinden, Atemnot und Herz- bzw. Kreislaufstillstand... Doch mittlerweile hab ich mitgekriegt, dass solche Dinge auf jedem dieser „Zettel“ stehen...

Ist bis jetzt bei mir noch nichts passiert...

Nun denn... am Donnerstag wissen wir mehr...

 

 

30. Januar 2005

Sonntag  - irgendwie hab ich zu wenig geschlafen...

(Bin erst um 3:30Uhr ins Bett /Couch)

Bin mit Schmerzen aufgewacht – diesmal nicht nur auf der rechten Seite, sondern auch links...Nicht sooo stark, aber dennoch genug, um unruhig zu werden...

Meine Laune ist nicht die allerbeste...

31. Januar 2005

Der letzte Tag im Januar...

Bis jetzt geht es mir eigentlich recht gut (Es ist ja auch erst 16:15UhrJ)...

Kaum Schmerzen, und die Schluckbeschwerden halten sich auch im Rahmen...

Ich könnte mal bisschen mehr schlafen...

Werde einfach mitten in der Nacht wach – Panik, keine Luft, nicht richtig schlucken... – das legt sich aber nach der gabe von Olynth wieder recht rasch...(passiert eigentlich auch nur, wenn ich vor dem einschlafen nicht gesprayt habe...)

 

 

01. Februar 2005

Habe mir wohl eine kleine Erkältung eingefangen...

Gespräch mit dem Doc (Schulz)

Die Untersuchung des Knochenmarks scheint wohl recht zufriedenstellend ausgefallen zu sein. Kein negativer Befund !!! Hurra!!!  Wenigstens das...

Wenn alles weitere zufriedenstellend verläuft, wird in der nächsten Woche mit der Therapie begonnen. Die erste soll wohl stationär  geschehen, die weiteren dann ambulant bei einem Krebsspezialisten meines Vertrauens... (Bingen oder Wiesbaden)

Es wird wohl darauf hinauslaufen, das ich Chemo in Verbindung mit einer Antikörper-Therapie bekomme (was auch immer das ist – muss mich noch mal schlau machen !!!)

Ferner hatte ich noch ein Gespräch mit deiner sehr netten und auch hübschen Chirurgin, die mich über die morgige OP aufgeklärt hat...

Ihren Worten nach zu urteilen: alles nur ein kleiner Eingriff...

Aber es fielen auch Sätze wie: wie Katheter – vorschieben bis zum Herzvorhof – am Muskel vernähen - ...

Klingt toll...

Bin dann mal auf morgen gespannt...

02. Februar 2005

Die Nacht war sehr unruhig...

Susi hatte zwar im Schlafzimmer neu bezogen, Ich hatte dort TV installiert... aber irgendwie musste ich um 2:00 Uhr das warme Bett wegen akuter Atemnot und massivem zähem Schleim im Rachen verlassen.

Hab mich dann wieder mal im Wohnzimmer breit gemacht, mit Olynth.. behandelt und dann doch noch ein bisschen geschlafen...

War wohl auch etwas Aufregung wegen der bevorstehenden OP dabei!

Womit wir schon beim Thema wären...

Die OP sollte ambulant in der WFK (Wilhelm Fresenius Klinik) stattfinden... äußerlich dachte ich mir, na ja – sieht ja nicht sooo doll aus... – aber dann – kaum den Eingangsbereich betreten, dachte ich , ich sei in einem 4* Nobelhotel....Tolle Rezeption, Schicker Fußboden – alles – aber auch wirklich alles vom feinsten... wer das wohl alles bezahlt hat???

Um 10:00 hatten wir Termin (Ursprünglich war ca. 11:30 Uhr geplant...) Nach einigem warten kam ich dann auch an die Reihe – es war 11:30 Uhr – warum nicht gleich so...

Ich wurde von einer Schwester in die Umkleidekabine für Herren geführt. Dort wurde mir das Schließfach Nr. 3 (Von 18 – Ich frage mich, wen die alles gleichzeitig operieren wollen...) zugewiesen.

Ich sollte mich ausziehen, und in ein Paar „HSK-Antirutschsocken“ und in einen blauen „OP-Bademantel“ schlüpfen... Gekrönt wurde das ganze von einem grünen OP-Häubchen, welches wohl meine Haarpracht im Zaum halten sollte.

Als ich quasi OP-fertig war, kam eine OP-Schwester um mich abzuholen... Sie führte mich in den Aufwachbereich (der mich stark an eine Mischung zwischen Stallboxen ((Die, in denen die Kühe nebeneinander stehen, und auf ihr Fressen, oder das melken warten..))und einem Schlachthof erinnerten...). Dort wurde mir ein fahrbares Bett zugewiesen, und ich wurde wieder einmal mit einer schönen warmen Decke zugedeckt.

Eine andere Schwester versuchte mir einen Anschluss an die Vene der Hand zu legen... – bei einem Versuch blieb es dann aber auch...

Ich hatte ihr vorher gesagt, dass sie nicht die erste wäre, die das versucht... aber nein...

Eine ganz andere Schwester kam hinzu (Ich weiß – ich hab einen hohen Verschleiß...) und legte dann endlich einen Funktionierenden Anschluss in die Vene am Handgelenk...

Auf ging´s in den OP... – nicht etwa geschoben im Bettchen... – nein, ich durfte zu Fuß laufen...(deshalb wohl die Antirutschsocken..)

Nun sah ich einen OP erstmals im stehen, unter vollem Bewusstsein...

Hatte eine ähnliche Größe wie ein Boxring – überall Edelstahl an der Wand, an der Decke... die üblichen OP-Lampen (die hatte ich vorher ja schon mal im liegen gesehen... – hatten sich kaum verändert...), und jede Menge wichtige Geräte – Teils zur Überwachung, zum Teil auch zur eigenen Belustigung (eine kleine Stereoanlage)... Alles auch hier vom feinsten und saubersten... muss wohl auch so sein...

Nun begannen zwei OP-Schwestern mich zu versorgen, mich in grüne OP-Tücher einzupacken, die OP-Stelle zu desinfizieren, und mich zu beruhigen (war wohl auch nötig... – man macht so etwas schließlich nicht jeden Tag...) Aber echt nett die Mädels...

Sie fragten mich, ob mich die Musik stören würde, was sie bis dahin nicht tat, - erklärten mir alles, wir machten Späßchen... eigentlich alles recht locker.. Hier und da kam mal ein Arzt herein, und meinte, das es gleich auch losginge... Irgendwie gar nicht die ernste OP-Stimmung, wie man se aus manchen Fernseh-OP´s kennt...

Dann ging es endlich los...

Zwei Chirurgen – Dr Stumm und ein weiterer (muss wohl der „Aufpasser“ von Dr Stumm gewesen sein..) erzählten mir, was sie denn nun machen würden, das es ein wenig pieksen würde – wegen der Betäubung..., und das es ein wenig drücken würde.. was aber nicht weiter beunruhigend wäre... wenn es schmerzen würde, solle ich mich melde, dann würden sie die Betäubung etwas verstärken...(Musste dann auch noch gemacht werden...)

Eigentlich war die ganze Prozedur halb so schlimm... richtig weh tat es dann auch nicht mehr...

Zwischendrin wurde es mir mal kurz schummrig (Ich hatte es kaum ausgesprochen, hatten sie von irgendwoher eine Anästhesistin ausgegraben, die dann meinen Blutdruck... prüfte, mir etwas in  – Vene spritzte... und noch das ein oder andere tat, was ich aber nicht so ganz mitbekam..) wahrscheinlich wegen der Aufregung... was sich dann aber nachdem die Anästhesistin da war, recht schnell legte.

Die Ärzte und die Schwestern waren richtig locker drauf... Der „Aufpasser“ sang im Radio Oldietitel von Cat Stevens mit: Oh Baby Baby what a .....

Der andere muss wohl vor kurzem erst Vater geworden sein – und ist nun lieber im OP, statt zu Hause...

Ich hab die Jungs dann immer ermuntert, oder gefragt, ob sie auch alles im Griff hätten, oder ob alles im grünen Bereich sei (sehr zur Belustigung der anderen Anwesenden...)

Gegen Ende der OP wurde dann eine Röntgenmaschine über die OP-Stelle gefahren, und zwei Monitore neben mich gestellt. Auf diesen Monitoren konnte ich nun erkennen, wie de Jungs den Katheter in die Vene schoben, und er sich zu einer Schleife verformte... „Das sieht aber nicht gut aus“ sagte ich... „Das können Sie bestimmt besser...“

Wieder Späßchen gemacht – alles lachte...

Beim zweiten Anlauf haben sie es aber prima hingekregt...

Dann wurde die Wunde noch vernäht, und es kam eine Schwester Brigitte ins Spiel – ich weiß bis jetzt noch nicht ob sie genäht hat, oder den Faden abgeschnitten hat...???

Nach dem nähen kam eigentlich das schmerzhafteste... Die vielen Tücher, die man mir vor Beginn der OP mühsam mit einer Art Superklebestreifen am Körper festgeklebt hat mussten wieder runter...

Da war das ganze Gedrücke, Gepiekse und Gehnähe fast ein Klacks dagegen...

Als ich dann „enttucht „ war durfte ich zu Fuß wieder zurück in die Umkleidekabine...

Ich zog mich an (Die Socken durfte ich behalten) und ging nach draußen. Dort hatte man ein feudales Frühstück für mich eingedeckt...

Ein Käsebrötchen und eine Tasse Tee... – so richtig satt bin ich nicht davon geworden...

Nach einer kurzen Wartezeit wurde mir dann die Branüle gezogen, und wir durften nach Hause fahren...

Wir waren noch etwas einkaufen (Suppenhuhn, Ingwer und Knoblauch – um die Erkältung zu bekämpfen..) und danach dann endlich Heim...

Mittlerweile lies dann auch die Betäubung nach, und ich merkte dann schon, dass da etwas war... – aber mit etwas Paracetamol 500 war der Schmerz recht schnell im Griff...

Ich hoffe, dass es ein recht ruhiger Abend / ruhige Nacht wird...

 

 

03. Februar 2005

Die Nacht war richtig ruhig... wenn Joshua nicht gegen 7:00 Uhr geweckt hätte, würde ich wahrscheinlich jetzt noch weiterschlafen...

Gut – gegen 11:30Uhr ging es dann auf nach Wiesbaden zur Lumbalpunktion.

Dort hat man uns dann mitgeteilt, das wir eigentlich einen Termin um 9:00 Uhr hatten... – Haben der Doc und ich wohl wieder total verpeilt...

Also heute dann keine Punktion...

Statt dessen haben wir dann das Gespräch geführt bezüglich der Chemo und alles was da noch so dazugehört...

Außerdem hat er mir mitgeteilt, dass die ganze Geschichte dann morgen früh stationär los ginge. (früher als erwartet, aber HURRA – es geht endlich los – der Kampf beginnt !!!)

Für die nächsten 10 Tage bin ich dann erst mal in Wiesbaden, und lasse mich dort mal ein bisschen gesund machen....

Ob ich die Möglichkeit haben, dort weiter zu schreiben, weiß ich noch nicht – zur Not per Email...

Wir werden sehen...

 

 

04.Februa 2005

Es hat also geklappt – ich kann doch noch schreiben....

Also – heute morgen ging´s dann wieder einmal nach Wiesbaden

Nach dem einchecken (man ist ja mittlerweile Profi) ging es auf Zimmer – und danach gleich zum röntgen der Lunge, um zu sehen, ob der Port auch richtig liegt... Das tat er wohl auch ... Das mit dem röntgen ging ja recht fix – nur auf die Bilder haben wir dann über 30 Minuten gewartet... Hat wohl daran gelegen, dass die Maschine , welche zum „entwickeln“ der Bilder zuständig ist, kaputt war...

OK – irgendwann gab es dann auch die Bilder, und wir sind dann wieder zurück aufs Zimmer... Gegen Nachmittag war die Lumbalpunktion angesagt. Laut Patienteninformation eigentlich keine große Sache – eher so, wie Blut abnehmen... Gut – wird wohl nicht so schlimm sein   - dachte ich...

Eigentlich fing es recht harmlos an – Die Doktoren kamen ins Zimmer... zogen Ihre Kittel aus (alleine das hätte mich stutzig machen müssen...) Man setzte mich auf das moderne Hightech Bett, welches in alle möglichen Positionen elektrisch zu fahren ist...(Ich schlafe auch in selbigem...) – fuhr mich ganz nach oben, und bat mich, einen Katzenbuckel zu machen... – Soweit so Gut... Man desinfizierte den Bereich, welcher punktiert werden sollte, und klebte alles großzügig ab. Beim desinfizieren gab es ein wenig „Sauerei“ im Bett, welche aber hinterher wieder behoben wurde...

Nun kam der „Oberpunkteur“ Doc Schulz ins Zimmer...

Man setzte mir eine Spritze, um die Stelle zu Betäuben – das war noch OK... (schließlich sollte die Spritze ja helfen, aufkommende Schmerzen zu unterdrücken...)

Nach kurzer Zeit ging es dann los...

Der Doc sagte: so – nun gibt es einen kleinen Pieks... – Das ging auch noch...

Dann ging es los – Die beiden Doktoren tuschelten hinter mir – da kommt nichts – muss man weiter oben mal probieren...

So das kann jetzt mal ein bisschen weh tun (Grins – bisschen....)

Ich spürte, wie die Nadel in meiner Wirbelsäule rumgocherte,  es war ein ähnliche saugendes Gefühl wie bei der Punktion des Lymphknotens vor einigen Wochen – nur viel Intensiver!!!

Verbunden mit tierischen Schmerzen... Alle schlimmen Dinge, die mir in den letzten 3Jahrzehnten Schmerzen bereitet hatten waren nicht so heftig wie das...

Man hatte mir vor Begin ein Kissen gegeben, um mir dieses unter den Bauch zu legen, damit ich einen schönen Katzenbuckel machen könnte... – nicht alles, dass ich vor Schmerzen ein Loch in dieses Kissen gebissen hätte.

Als es zwischen den ersten Wirbeln nicht geklappt hatte, entschied man sich einen weiter nach oben zu gehen... – auch keine so tolle Idee! Außer den Schmerzen die ich auch hier hatte, kratzten die Doc´s an den Nerve rum, welche für den linken Oberschenkelmuskel zuständig waren... ständig fing dieser gewaltig an zu zucken--- in Kombination mit Schmerz kein so schönes Gefühl.

Die Krönung des Nervenkratzens war ein Gefühl, welches sich anfühlte, als ob ein Handy mit Vibrationsalarm auf meinem Rücke angerufen würde...

Nachdem es nach dem fünften oder sechsten Versuch immer noch nicht klappte, gaben sie es auf...(sehr zu meiner Erleichterung!!!)

Da muss am Montag noch mal der Hackel Schorch dran meinte Dr. Jaeschke... – Na da bin ich ja mal wieder gespannt...

Der Rest vom Tag war so ziemlich gelaufen...Schmerzen in der Einstichstelle...

Ferner gab es die erste Infusion... (schneller als ich dachte...)

Es handelte sich hierbei um 1 Liter Kochsalzlösung in Kombination mit Vincristin – einem Mittel um die Tumorgeschichte schon einmal anzugreifen... sozusagen eine Art „Vor-chemo-...“

Ich hatte erst ein unruhiges Gefühl wegen möglicher Nebenwirkungen – doch die stellten sich als völlig unbegründet raus. – Es passierte rein gar nichts... außer, dass ich ständig auf Toilette rennen musste (wegen der viele Brühe...)

Der Rest des Tages verlief dann noch recht ruhig...

Ich sollte noch hinzufügen, dass ich bis heute meine Nase wieder 10 – 12 mal mit Olynth befreien musst, um einigermaßen Luft zu bekommen...

 

 

05. Februar 2005

Wochenende beginnt...

Iss ja nix dolles – passiert eigentlich immer nach dem Freitag...

Der Tag war recht ruhig – Untersuchungstechnisch ist nichts passiert...

Das einzig auffällige an diesem Tag war, dass ich NUR 2X OLYNTH gebraucht habe... (woran das wohl liegt???) War es doch bis gestern noch so, dass ich mich ohne das Nasenspray nirgendwo hingetraut hätte.....

Morgens (gegen 9:30 – was eigentlich recht spät war – sonst war es 6:30Uhr) hatte ich noch mal gesprayt und dann die ganze Zeit nicht mehr... erst abends gegen 23:30 Uhr – auch eher vorsorglich für die Nacht...

Wie schon gesagt – sonst passierte eigentlich nicht so viel...

 

 

06.Februar 2005

Sonntag – Ein Tag, an dem auch hier nicht so viel passiert...

Olynth heute nur 3 mal gesprayt....

 

 

07. Februar 2005

Montag – Tag des zweiten Versuchs... – Das Grauen...

Bei der morgendlichen Visite erkundigte man sich nach meinem Befinden – welches ich mit einem „Bestens“ beantwortete...

Mit der Hoffnung, man hätte die Lumbalpunktion vergessen, sah ich den Ärzten freudig hinterher, als sie das –Zimmer verließen. Als sich Doc Hackel noch mal rumdrehte, und die Punktion für 12:00 Uhr festsetzte... Oh Gott – das Zittern begann... Jede einzelne Minute wollte sich in dieser Zeit mit der Länge einer Stunde Messen...

Die Zeit verging sehr laangsaaaaam!!!

Kurz vor 12:00 Uhr – die Doc´s betraten das Zimmer...

Diesmal ließen sie ihre Kittel an (war das ein gutes Zeichen???)

Wieder die gleich Prozedur wie am Freitag...

Ich auf der Bettkante... wurde nach oben gehievt, desinfiziert, abgeklebt und unter der „Bettfigur“ Katzenbuckel“ (Für die ich übrigens Haltungsnoten von mindestens 5,9 verdient hätte!)

Gespritzt. Wie am Freitag galt der erste Pieks der Betäubung – also nicht der Rede wert... Nach einiger Einwirkzeit – so... jetzt geht´s los...Ein kleiner Pieks – Na siehste ... da kommt´s doch...

Ich hab kaum was gespürt – Nach 3-4 Minuten war der ganze Spuk vorbei... Fast hätte ich vorgeschlagen, dass wir das ganze noch einmal wiederholen J ...

Nach der Punktion musste ich dann noch zwei Stunden liegen, damit ich keine Kopfschmerzen bekomme... Ist nichts passiert...

Gegen 14:00 Uhr bekam ich dann auch mein Mittagessen – lauwarm (ich wollte es so...) aber dennoch recht genießbar...

Nachmittags wurde mir dann meine tägliche Kochsalzlösung angehängt... Mit leichten Problemen...(Der Port hatte keinen „Rücklauf“ – das heißt es läuft was rein, es kommt aber nichts raus... – ob das gut ist weiß ich noch nicht...)

Sonst verlief alles ruhig...

Ich vergaß – ich habe einen neuen Zimmernachbarn bekommen – Walter heißt er – Schneider am Theater in Darmstadt – sehr passabler und ruhiger Geselle...

Ach ja – Claudia, meine Lieblingstenöse kam am Abend noch vorbei, um mir den Laptop vorbei zu bringen, auf dem ich nun schreibe – vielen Dank an dieser Stelle (hätte sonst nicht alles im Kopf behalten können...)

Von Birgit habe ich heute Mittag auch einen bekommen – (hat Susi mitgebracht) doch der hatte leider kein Floppylaufwerk ... aber ansonsten recht brauchbar – ist wohl das Thinkpad von IBM der neueren Generation...Auch an Birgit ei herzliches Dankeschön, und an alle, die daran beteiligt waren dieses Ding zu organisieren...

 

Morgen soll’s dann mit der Antikörpertherapie losgehen... ich bin da ja mal gespannt ....

 

Übrigens – seit dem 07.10.2004 rauche ich ja gar nicht mehr...(das sind jetzt schon 4 Monate... Hätte ich mir gar nicht zugetraut...)

 

 

08. Februar 2005

Nun denn – eine ruhige Nacht war das nicht gerade... es hat sich wohl ein Gewitter angebahnt – mit recht viel Schnee... Gegen 00:30 hat es einen Schlag getan, das wir dachten, es hätte eine Bombe in unserem Waschraum eingeschlagen... – Fehlanzeige – es war dann doch „NUR“ ein Blitz, der in de Kran eingeschlagen hat, der auf der anderen Seite des Hauses steht... Ist wohl aber nichts dramatisches passiert, da er heute morgen schon wieder fuhr...

Danach – gegen 1:30 Uhr weckte mich mein Handy, um mir mitzuteilen, das Peter bald Geburtstag hat.... muss wohl mal die Erinnerungszeiten ändern...

Nach dem Frühstück ging es dann mit der Antikörpergeschichte los...

Die Schwester kam mit dem Infusionsständer hereingerollt. Daran befanden sich sage und schreibe fünf Flaschen verschiedenster Größe und Inhalts... Das kann ja heiter werden dachte ich... denn auf dem Tisch lagen noch weitere zwei kleine Fläschchen...

Die ganzen kleinen Flaschen waren wohl gefüllt mit allerlei Mittelchen, die dafür sorgen sollten, dass der „Rest“ gut vertragen wird... – Das hat wohl auch ganz gut funktioniert, denn ich hatte während der ganzen Zeit keinerlei Nebenwirkungen...

Nun hängt noch für die ganze Nacht eine Kochsalz- und eine Glucoseinfusion dran, um den ganzen Mist rauszuspülen...

Weiter geht es mir eigentlich recht gut... Lasse mich mal auf morgen überraschen, wenn es mit der Chemo losgeht...

 

 

09. Februar 2005

TAG X...

Nach dem Frühstück fing der Spaß an...Selbe Prozedur wie gestern...

Der Infusionsständer mit je einem Liter Glucose... und einem Liter Kochsalzlösung wurde ins Zimmer gefahren. Dazu kamen dann noch je ein kleiner Beutel für die eventuell auftretende Übelkeit und ein Beutel mit Himbeersirupähnlicher Flüssigkeit. Nicht zu vergessen der große „Chemobeutel“ mit ca. 1 Liter Flüssigkeit... Dazu kamen dann noch eine Spritze mit „Vincristin“ (einem Spiralgift – pflanzlich, wie ich heute gelernt hab...) und drei Spritzen voll mit irgendeinem Zeug für die Blase und die Nieren, damit die sich nicht zusetzen mit dem ausgeschiedenen gelösten Teilchen...

OK – es ging also los... erst mit der Zucker- und der Kochsalzlösung in Verbindung mit dem kleinen „Nichtschlechtwerdbeutelchen“.

Als dieses durchgelaufen war, ging es mit dem großen Chemobeutel los – ich wartete schon auf Nebenwirkungen – doch nichts...

Großer Beutel leer – rotes Beutelchen angeschlossen – und los...

Wieder warten – doch auch hier keine Nebenwirkung...

Sieht bis jetzt ja ganz gut aus...Parallel dazu gab es dann Vincristin und kurz danach die Nieren/ Blasenspritze... (Für Nichtinsider: wenn ich von Spritzen schreibe, werden die für gewöhnlich mit in den Port gespritzt – das heißt, es tut überhaupt nicht weh...Den einzigen richtigen Piekser den ich bekomme, ist der für die allabendliche Thrombosespritze – tut aber auch nicht weh !!!)

Zwischenzeitlich wurde das Zuckerwasser gewechselt weil es leer war. Gegen 20:00 Uhr wird dann auch die letzte Flasche Kochsalzlösung angehängt... dann wäre es alles geschafft... Bin nach wie vor auf die Nebenwirkungen gespannt...

Doc Jaeschke meinte, dass er keine weiteren Nebenwirkungen erwarten würde – Ich vertrau ihm da mal blind...

Auf die Haare machte er mich aufmerksam, dass sie nach ca. 3 Wochen ausfallen würden – eine unangenehme Nebenwirkung, die ich aber schon kante... Doch scheint das eins der größten Probleme der Ärzte zu sein, weil sie einen immer wieder darauf aufmerksam machen...

Sonst läuft wohl alles nach Plan... morgen soll’s schon wieder nach Hause gehen – OK- Haare verlieren kann ich auch zu Hause...

 

Außerdem ist heute wieder Mittwoch – der Bulle von Tölz...

Ich hoffe, dass mein Zimmernachbar mitspielt...

OK – dann bis morgen...

 

 

 

10.Februar 2005

Also – fast geschafft... habe heute morgen noch mal ein Literchen NACL bekommen... lief aber in drei Stunden durch...

Gegen Vormittag kamen dann die Doktores zur Visite...

Sie erzählten mir im kurzen eigentlich das, was och sowieso schon wusste, und wünschten mir alles gute... Nun denn...

Als die Chefarztvisite dann vorbei war, kam auch schon mein Nachfolger aufs Zimmer gerollt...Weit jünger als ich, aber mit der selben Diagnose – Lymphdrüsenkrebs. Er war noch etwas verunsichert – ist ja auch klar, bei dem was einem da bevorsteht...

Ich versuchte ihm so gut es in der kurzen Zeit ging noch etwas Mut zu machen, damit er der ganzen Prozedur etwas gelassener entgegensieht (leicht gesagt...)

 

Mittags war ich dann schon wieder zu Hause – alles mal recht ungewohnt...

Keine Schwester, die nach einem sieh – alles ruhig (Joshua war in Welterod, und Susi arbeiten), also machte ich mir erst mal einen ruhigen... Es überkam mich dann auch ein leichter Anfall von Müdigkeit, welchem ich dann aber gleich mit einer Mütze Schlaf entgegentrat...

Weiter ist heute nichts besonderes passiert...

 

 

11.Februar 2005

Heute morgen war ich mal eben bei Hubertus um den Brief abzugeben, den ich von der HSK mitbekommen hatte, und mir rechtzeitig die nötigen Medikamente verschreiben zu lassen.

Für am Dienstag ist die erste Blutabnahme einberufen... (morgens um 7:00 Uhr)

Außergewöhnliches ist auch hier nicht passiert...

Bin nur etwas müde und abgeschlagen – ohne etwas größeres geleistet zu haben...

Wird wohl ein recht ruhiger Tag werden...

 

 

12. Februar 2005

Samstag - ... nichts besonderes geplant für heute – mal eben nach Nastätten fahren, und sonst – mal sehen, was passiert...

Morgens bin ich immer richtig fit – könnte Bäume ausreißen.

Im laufe des Tages stellt sich dann eine mehr oder weniger angenehme Müdigkeit ein...

Die Müdigkeit ist wohl hoffentlich die einzige Nebenwirkung, mit der ich zu kämpfen habe – wenn es so wäre, kann man ja damit leben...

Heute Abend sind wir bei meinen Eltern zum essen... – es gibt „Chinesisch“...

 

 

13. Februar 2005

Sonntag.... Laaaaaaaaaaaangweilig...

Fit / Müde / Fit / Müde... so geht das den ganzen Tag…

Ich sollte mich mal aufraffen und etwas gesundes tun (Rad fahren oder so – aber bei dem Sauwetter...) Mein Gewicht müsste auch mal langsam wieder runter...

 

 

14. Februar 2005

War heute mal zur Abwechslung im Schloss gewesen....

Jeder hat mir bestätigt, dass ich wie das blühende Leben aussehen würde... – langsam glaub ich es auch noch...

Heute Abend wird ich mal wieder singen gehen, damit mal etwas Abwechslung in meinen Tagesablauf kommt...

Sonst geht es mir recht gut – kaum Müde...

Geht es jetzt wieder aufwärts...?

 

 

15. Februar 2005

 Mit singen war’s dann wohl gestern wegen akutem Schneefall nix gewesen...

Heute morgen war ich zum Blut abnehmen...

Die Werte waren wirklich gut – wäre schön, wenn das so bleibt...

Gewichtstechnisch muss ich jetzt mal langsam was unternehmen... 99,1 Kg – das ist wohl schon reichlich viel...

Im Moment schmeckt aber auch alles so gut...

 

 

16. Februar 2005

Es war eine sehr bescheidene Nacht... Ich bin dauernd aufgewacht mit einem Engegefühl im Hals. Seit Freitag habe ich dieses grobe Gefühl beim schlucken... Mal ist es mehr, mal wieder weniger stark – ab und zu auch überhaupt nicht... – weiß noch nicht so recht, ob ich es als gut oder böse einordnen soll... Auch geschmacklich ist alles recht taub... ich hoffe, das kommt alles wieder...

Auch der Tag ist nicht viel besser... – habe Kopfschmerzen. Außerdem tut mir die Hüfte in der Ecke weh, die auch geschmerzt hat, als es punktiert wurde...

Die Nase geht auch wieder öfter zu...

 

17. Februar 2005

Nach einer richtig angenehmen Nacht und einem guten Morgen (sämtliche Schmerzen waren wie weggeblasen..) waren wir (meine Privatkrankenschwester und ich) bei Herrn Dr. K.M. Josten zum „Vorstellungsgespräch“ in der DKD eingelaufen. Passiert ist dort nicht sehr viel... Ein paar Takte zu meiner Krankheit – der Abschlussbrief der HSK St. 55 wurde noch einmal rezitiert, und weiteren Absprachen in Sachen Blutbild (welches der Hausarzt machen darf...) und schon saß ich auf der Liege, um mich einer weiteren „Abtastung“ meiner Lymphknoten zu unterwerfen...

Zu meinem erstaunen konnte der Doc eigentlich gar nichts richtiges mehr fühlen... (entweder war er total gefühllos in den Fingern, oder die erste Chemo hat doch schon etwas angeschlagen – was mich natürlich sehr freuen würde..)

Außerdem hat er Susi noch eine Moralpredigt über das rauchen im Allgemeinen gehalten... (gefruchtet hat es nichts...oder vielleicht doch ein schlechtes Gewissen?)

Beim Terminieren mit der Sprechstundenhilfe bekam ich dann auch einen „Chemo-pass“ in dem dann drin steht, wann, was, mit welchen anderen Mittelchen in mich reingelaufen ist...

Der nächste Termin ist dann also der 2. März...Nun denn....

 

 

18. Februar 2005

Freitag – Nix dramatisches passiert...

 

 

19. Februar 2005

Samstag – rein gesundheitlich ist auch heute nicht viel passiert...

War heute Mittag mit Joshua an der Rodelbahn und hab ein wenig beim aufbauen geholfen.

Nachmittags war ich im Schloss und hab mit den Jungs und Frau Weiler bisschen Mis en place (Vorbereitungen – für Nichtinsider...)

Am Abend war ich noch an der Rodelbahn – da war noch richtig was los...

Hab dort das Bier leergetrunken (waren nur noch 2 Flaschen da) und mich ein bisschen am Glühwein gütlich getan...

Als dort Feierabend war bin ich mit Norbert und Martina in der Linde eingelaufen...

3 dunkle Hefeweizen, dann war Schluss (Man wird auch nicht jünger...)

 

 

20. Februar 2005

Sonntag – wieder nix los...

Habe etwas Muskelkater – von der ganzen Rennerei...

Ja wenn man ewig nichts mehr tut...

 

 

21. Februar 2005

Montag – Muskelkater ist noch da... – aber es wird schon weniger!

War heute mal ein bisschen im Schloss – mal kucken, ob da noch alles läuft...

 

 

22. Februar 2005

Heute hatte ich dann richtig Muskelkater... – war wohl doch etwas zu viel gestern...

Sonst geht ese mir recht gut.

 

 

22., 23., und 24. Februar 2005

Mittwoch bis Freitag. Passiert ist nichts dramatisches.

Donnerstag war ich zum Blutabnehmen. Aller Werte in Ordnung.

Die Leukozyten sind von letzter Woche 10,4 auf diese Woche 6,5 gefallen. Ist zwar noch im Normbereich (4,8), doch sollten sie nicht viel mehr fallen.

Hier und da hab ich mal ein vereinzeltes Haar verloren, machte mir aber nichts weiter daraus... Doch Freitag morgen kam´s recht heftig...

Kurzerhand nahm ich die „Mähmaschine“ und bat Susi, mein Haupthaar um einige Zentimeter zu kürzen...

Wir haben uns dann auf 3 mm geeinigt! (Susi hätte lieber 7mm gehabt...)

Nun sehe ich aus wie ein Tibetanischer Wandermönch... –

 

 

25. bis 28.Februar 2005

 

Also – 3 mm war wohl doch nicht sooo doll – sieht zwar recht nett aus, piekst aber ungemein... – wird aber bestimmt aufhören, wenn sie ganz weg sind:-)

Nun gut – ansonsten ist nicht so sehr viel passiert...

01. März 2005

Ausser der Tatsache, dass die Haare nun auch ohne Maschine weniger werden, ist auch heute nicht sehr viel passiert - Bin schon mal auf den morgigen Tag gespannt, da soll´s ja die zweite Chemo geben...

Wenn ich die nur annähernd so gut vertrage, wie die erste, dann bin ich schon zufrieden.

02. März 2005

Heute ist es wieder so weit... TAG X

Morgens nach dem Frühstück ging es auf nach Wiesbaden. In der DKD angekommen, durften wir erst einmal etwas warten...(kannte ich das nicht schon?)

Schlieslich wurde auch ich aufgerufen. - Es kann also losgehen.

In einem Zimmer, in dem 4 saubequeme Sessel und 2 unbequeme Stühle (für die Leute mit Bandscheibenschaden - wie sich später rausstellte...) standen, saßen schon zwei ältere Damen und ein Herr am Tropf. Für mich hatte man einen bequemen Sessel reserviert - was auch gut so war, denn die nun folgende prozedur war doch eeeetwas eintönig. Die einzige abwechslung bestand darin, wenn ein Beutel der Chemo leer war, nach der Arzthelferin o.ä. zu klingeln, damit diese die nächste Ladung aufmunitionieren konnte - und weiter ging´s...

Die anderen Mitstreiter waren schon alles alte Hasen in Sachen Chemo... die eine Dame hatte im vergangenen Jahr schon 10 Zyklen bekommen, und ist in diesem Jahr mittlerweile wöchentlich dran. Für Ihr Schiksal war sie aber noch erstaunlich gut drauf. Auch die anderen beiden konnten das ein oder andere Lied von der Chemo singen... Nun, da kann man sich nur wünschen, das es weiter so positiv verläuft...

Angefangen hat die ganze Chemoprozedur heute um 9:30Uhr... Gedauert hat es bis um 13:50Uhr - recht lange, wenn man nicht weglaufen kann:-). Ausser der schon erwähnten Helferinnen-Rufaktion, und etwas lesen oder vor sich hindösen, hier und da mal ein Späßchen mit den anderen Leidensgenossen gemacht (der Galgenhumor scheint sich doch mit der Zeit zu steigern, wenn man die anderen so hört...)

sonst ist aber auch nichts passiert. Zwischendurch hat man mir dann auch noch eine gnze Reihe von Medikamenten gebracht, welche ich die nächsten Tage / Wochen zu mir nehmen soll. Dazu gehörte auch ein "Medikamenten-Fahrplan", auf dem stand, welche Tabletten ich wann nehmen muss... - garnicht so einfach... eine Tablette von Tag 1 bis 5 die andere am ersten Tag zur Stunde 2 und 6 nach der Chemo, dann wieder eine nur Montags, Mittwochs und Freitags (warum nicht einfach ale zwei Tage, ist mir ein Rätsel... - Die Tabletten können doch nicht lesen...) - und dann noch eine am zweiten Tag nach der Chemo - Und das ganze ohne Abitur... - Nun denn, wird schon schief gehen...

Gegen abend bekam ich dann auch einen etwas schnelleren Ruhepuls (120) das war es dann aber auch für den Tag an Nebenwirkungen...

03. März 2005

7:00 Uhr aufstehen, zu Doc Schneider zur Blutbildkontrolle... Pieksen lassen und wieder nach Hause.

Brrrrr war´s da kalt, über Nacht war das Gas alle geworden, so das fast alle Räume nahe des absoluten Nullpunks waren. - Doch Drachengas hat uns versprochen noch heute zu liefern - gegen Mittag kamen sie dann, und füllten den Tank wieder auf.

Beim studieren meines "Medikamenten-Fahrplans" stellte ich mit erstaunen fest, dass die Menge Cortison von Dr. Josten auf 200mg pro Tag festgelegt wurde. Ich kann mich erinnern, dass ich in der HSK nur 100mg pro Tag bekommen hatte - nun da wird man doch eeeetwas unruhig, ist es doch gleich die doppelte Menge... Also gleich mal bei den Vorzimmermädels von Dr. Josten angerufen (um 7:45Uhr arbeitet da auch noch keiner...) und mal gefragt, ob das denn so richtig ist. Ja, das hätte man so ausgerechnet, und das müsste so sein... - Hmmmm

Also gleich mal in der HSK bei meinem Lieblings-Lumbalpunktisten (Dr Hackel...) angerufen, der mir dann wiederum sagte, das 100mg völlig ausreichend wären. doppel Hmmmm.

Gut - alle guten Dinge sind drei - also Rücksprache mit Doc Schneider - der wiederum eher zu Dr Josten mit den 200mg tendierte, mit den Worten, früher in der Klinik haben wir auch 1000mg verabreicht...

Beruhigend??? Also ich nehm dann jetzt erst mal die 200mg und schau mir an, wie ich das vertrage - sollte sich da etwas negatives tun, kan ich ja immer noch reduzieren... beim nächsten Zyklus frag ich dann noch mal bei Dr, Josten persönlich nach...

Heute Abend bekam ich dann wieder einmal ein Kratzen im Hals und die Geschichte mit dem zähen Schleim ... kein angenehmes Gefühl - Panik, geht das schon wieder los...

Mal sehen, wie es weiter geht...

04. März 2005

Engegefühl im Hals kommt und geht - merkwürdig... aber eigentlich schon etwas besser...

Mittlerweile hat sich meine Frisur des Tibetanischen Wandermönch´s in die eines gerupften Huhn´s verwandelt

Sonst ist nix dolles passiert... - steht ja auch das Wochenende vor der Tür...

05. und 06. März 2005

Wochenende - wieder einmal...

Körperlich hänge ich stellenweise ganz schön in den Seilen...

Morgens nach dem aufstehen bin ich 200% fit !!! - dann gegen mittag könnte ich auch einmal 4 - 6 Stündchen Ohrenpflege betreiben, weil es mich dann geradeeinmal umhaut...

Gegen späteren Abend geht es dann wieder aufwärts...

Nun - bei der ersten Chemo war das ja ähnlich - und ist dann nach der ersten Woche schlagartig besser geworden. Wird wohl diesmal auch so ausgehen...

So es ist dann auch so weit... Die Frisur des gerupften Huhn´s hat sich wieder einmal verändert...

Seit heute morgen (Sonntag) hat sie Ähnlichkeit mit ´ner Bowlingkugel (entzückend Baby...)

Ich hatte die Faxen dick - Erstmal pieksten die paar Stoppeln die noch standen wie verrückt, und ausserdem sahen sie aus wie bei´m hässlichen Entlein - lange bevor es zum stolzen Schwan mutierte...

Ist ja auch viel kostengünstiger - jetzt wo ich sparen muss (ja, die Krankenkasse macht nicht gerade einen reichen Mann aus mir...)

Geld für Shampoo, Frisör, Fönen und sonstige Haarpflegeprodukte können ab sofort eingespart werden - OK - wächst ja auch wieder nach - doch bis dann...

Habe mich eben dazu entschlossen, nur noch an den Tagen Eintragungen zu machen, an denen auch wirklich was passiert... - sonst wird es auf die Dauer doch ein wenig zu langweilig... Immer nur zu schreiben, dass eigentlich nix passiert ist, ist nicht so das wahre..

08. März 2005

Heute ging es mir nicht ganz so gut... Den ganzen Tag müde und ein Gefühl, als hätte ich ein ganzes Schwein auf Toast verdrückt... Auch lässt mein Gewicht schwer zu wünschen übrig... wir sind schon jehnseits der 100 Kg Marke. Das liegt wohl auch an den Unmengen an Cortison, di ich zu mir nehmen muss... Eeeeetwas wohl auch an dem Mangel an Bewegung, den ich im Moment habe, doch bei dem Sauwetter vor die Tür????

25. März 2005

Seit ein paar Tagen geht die Nase wieder öfter zu, und auch der zähe Schleim im Rachen nimmt wieder etwas zu - Einbilung ?!?

Habe gestern die dritte Chemo hinter mich gebracht. Die eigentliche Prozedur ist relativ easy - man kommt, setzt sich in einen der bequemen Sessel, und lässt das Zeug in sich hineinlaufen.

Doch danach kommt immer der große Hammer... - Man fühlt sich wie gerädert - zu Hause hab ich dann mal gleich die erste Tabletteneinnahme verpennt (eigentlich muss die pünktlichst 2 Std nach der Chemo passieren...) Nun denn, ich hab´s überlebt - Ich hab die ganze Geschichte einfach um zwei Stunden verschoben...

Und Hurra... das Gefühl, als wäre man eine gemästete Weihnachtsgans ist nun auch endlich wieder da!!! Kaum was gegessen, und schon ist man satt... (Und die Kilo´s werden trotzdem nicht weniger...)

Wird wohl schon werden...

30. März 2005

Habe immer noch das Gefühl, als würde ich platzen...

Aus Rücksicht zu unserer Waage, hab ich mich noch nicht drauf gestellt, obwohl es sicherlich mal nötig wäre.

Schluckbeschwerden stellen sich auch wieder ein...

12. April 2005

Sorry - Habe mich schon länger nicht mehr gemeldet...

Mein PC hat den totalen Abflug gemacht!

Jetzt hab ich mich kurzerhand dazu entschlossen einen neuen zu kaufen - Dank ATELCO war das auch garnicht so teuer...

OK - Inzwischen ist es (Seit dem 7. Oktober 2004) über 6 Monate / ein halbes Jahr / 182,5 Tage / 4380 Stunden / 262800 Minuten / 15768000 Sekunden her, daß ich die letzte Zigarette geraucht habe.

Eingespart hab ich in dieser Zeit ca. 1500 Euro (Wo ist das ganze Geld????)

Rein Gesundheitlich geht es mir momentan recht gut. Die Körperlichen Unstimmigkeiten haben sich mittlerweile gelegt.

Bei den Blutwerten sind die Leuko´s letzte Woche etwas niedrig gewesen. Die Werte von dieser Woche werde ich morgen bei Doc Schneider mal abholen... Bin mal gespannt, wie sie ausfallen. Hab mir heute morgen mal ein neues Nasenspray verschreiben lassen - Olynth auf Dauer ist ja auch nicht sooo gesund. Jetzt gibt es BUDES-Nasenspray für 25 Euronen (5€ Zuzahlung) Bin ja mal gespannt, ob´s was taugt...

Am Donnerstag gibt´s die vierte Dröhnung (endlich). Danach soll dann auch die "Große" Verlaufskontrolle stattfinden - bis jetzt hat sich vin der HSK noch keiner gemeldet (trotz mehrmaliger Nachfrage) - wenn sich bis zum Wochenende (Do / Fr) keiner gemeldet hat, soll ich nochmal nerven...

Also - wie soll´s auch anders sein - abwarten und Tee trinken...

Nun denn...

18. April 2005

Hurra, die vierte Chemo ist vorbei...

Ich habeSie eigentlich am besten vertragen - bis auf die üblichen "Schlafanfälle" und das obligatorische kratzen im Hals und der ewig salzige Geschmack imMund, was wohl auch daran liegen kann, dass die Chemo die Schleimhäute mit angreift... Doch gesundheitlich geht es nun wieder aufwärts.

Am 26. April 2005 um 9:15 Uhr hab ich die erste große Zwischenuntersuchung in der HSK. Davor gibt´s noch ein CT von Hals und Kopf aus Bad Schwalbach.

Bin ja mal echt gespannt welche Fortschritte es gemacht hat, wenn man sich schon s quälen muss...

Aber nun mal zu was schönem...

Ich hab wohl - als ich die Knochenmarkspunktion unter Narkose bekam, in einem Anflug von geistiger Umnachtung Susi den Vorschlag gemacht doch nun endlich mal zu heiraten...

Heute haben wir erste Schritte dafür unternommen. Wir waren in Lorch auf dem Standesamt und haben den Termin schon mal festgelegt. Es wird der 20. Mai diesen Jahres sein.

Auch die anschließende Feier findet ganz nach unserem Wunsch in der "Alten Villa" statt. Das ganze findet im engeren Familienkreis statt. An alle, die vielleicht auch gerne gekommen wären: Keine Panik, wenn ich den ganzen Ärger hinter mir habe, heiraten wir auch nochmal kirchlich - und dann gibt´s die große Feier...

!!! ZWISCHENUNTERSUCHUNG  NR. 1 !!!

22. April 2005

Gestern ging es nach Bad Schwalbach. Es war ein CT-Hals angesagt, welches den momentanen Stand der Dinge dokumentieren soll.

Eigentlich hat sich im Vergleich zu den anderen CT´s nichts geändert... (warum sollten die denn auch wegen mir Ihre Technik ändern?) - Man kommt dahin, sagt das man da ist, wartet bis man dran ist, lässt sich Kontrastmittel spritzen (welches diesmal auch nicht gejuckt hat...), die Höllenmaschine beginnt zu laufen, und ehe man sich versieht ist man fertig. Dann geht´s ab zum Doc wegen dem Abschlussgespräch...

UND DAS WAR SUPER !!!

Kein tumoröses Gewebe mehr zu erkennen, und die großen befallenen Lymphknoten sind auch auf Normalgröße zusammengeschmolzen !!!

Das war doch schon mal ein sehr erfreuliches Ergebnis !!!

Jetzt bin ich mal auf Montag gespannt - Da geht es zur HSK nach Wiesbaden zur Verlaufskontrolle (Blutbild, röntgen, ...) - Lass dich überraschen...

25. April 2005

HIPP HIPP

HURRAAAAAAAA !!!

Wir waren heute morgen um 9:30 Uhr in der HSK zur Verlaufskontrolle eingefallen.

Dr. Schulz - Der damals das ganze in´s rollen brachte - war wohl nicht mehr da...

Dafür eine recht nette Ärztin - Gerlach oder so ähnlich.

Als erstes wurde mir reichlich Blut für´s Labor abgezapft.

Danach ging es dann zu Frau Doktor, die nach ausgiebiger Untersuchung feststellte, das fast nichts mehr festzustellen ist...

Im Anschluss daran meldeten wir uns bei Dr. Fuhr, der mich dann mit dem Ultraschallgerät verwöhnte... Auch hier hieß es, das kaum noch etwas an Lymphknoten zu sehen wäre.

Hat sich die Quälerei am Ende doch gelohnt???

Am Donnerstag soll ich nocheinmal zur HNO-Abteilung, damit man dort den Hals von Innen betrachtet - mal gespant, ob es dann auch so gut aussieht...

27. April 2005 - Nachtrag zum 25. April

So - jetzt weiß ich´s...

108,8 Kg hat die verlogene Waage in der Tagesklinik angezeigt.

Mein Kampfgewicht - damals, als ich im Januar in den "Ring" stieg, betrug 91 Kg...

Genau - Das sind 17,8Kg... - Mann bin ich fett...

OK - es gibt da noch kräftigere, die kämpfen aber auch im Schwergewicht...

Ich dagegen mit meinem Mittelgewicht...

Mal sehen, ob sich das ganze mit Ende der Chemo wieder verbessert...

07. Mai 2005

Es ist wieder einmal geschafft...

Am Mittwoch war die fünfte von acht Chemo´s. Das Ziel rückt in greifbare Nähe.

Irgendwie steigt mit der Anzahl der Chemo´s auch meien Abneigung gegen sie.

Ich habe das Gefühl jede einzelne Zutat rauszuschmecken. Das ist am Tag X extrem, und lässt mit der Zeit nach (Gott sei dank...) - Aber wie gesagt, die letzten drei Behandlungen krieg ich auch noch rum...

Jetzt hatte ich erstmals in meiner Laufbahn als Koch und Vater an Vatertag frei, und konnte es noch nicht einmal nutzen... Es wird sich aber bestimmt mal wieder etwas ergeben ;-) ...

An dieser Seite möchte ich mich mal bei meinen Jung´s und Mädel´s im Schloss bedanken, die sich die ganze Zeit wirklich Tapfer ohne mich durchschlagen...

Tolle Leistung - Macht weiter so !

13. Mai 2005 (FREITAG !!!)

Scheisse - Trombose im rechten Arm...

Oder - Ein Tag in der HSK

Dienstag morgen wurde ich um 6:30 Uhr (!!! recht früh!!!) wach. Mein rechter Arm fühlte sich an, als hätte ich die ganze Nacht draufgelegen.. Da ich beim wachwerden auch darauf lag, dachte ich mir nichts weiteres dabei. Gegen 7:30 Uhr bin ich dann zur Blutabnahme getiegert (immer noch im Halbschlaf). Auch hier machte ich mir keine weiteren Sorgen. Fatma mit gewohnter Lässigkeit - und auch weiterhin Schmerzfrei!

Gegen 12:00 Uhr verfärbte sich mein Arm plötzlich dunkelblaublasslilaschwarz, und fühlte sich an, als hätte mich eine Wespe gestochen (Für Nichtinsider - gegen Wespen bin ich allergisch).

Ich dachte mir - Na, dass kommt wohl vom Blutabnehmen -und mass dem immer noch keiner größeren Bedeutung zu. Gegen Nachmittag sah der Arm inklusive Hand wieder recht normal aus. Also enschloss ich mich ersteinmal nichts weiter zu unternehmen.

Mittwoch genau das gleiche Schauspiel. Morgens und Mittags nach Anstrengung dick und bunt.

Gegen 17:00 Uhr entschloss ich mich dazu, die neue Assistentin von Hubertus aufzusuchen.

"Oh" sagte Sie, als sie meinen Arm sah " Das sieht nicht gut aus" - Fast wäre ich von alleine nicht darauf gekommen... Genauere Diagnose ging in Richtung Nerv eingeklemmt, Entzündung oder so ähnlich... Als Medikament bekam ich Rivanol-Salbe aufgeschrieben, welche ich mir gleich bei meinem freundlichen Lieblingsapotheker in Strüth abholte.

Als dann abends wieder alles weg war, beschloss ich erstmal, die Salbe nicht zu verwenden, da sie ja auch noch die Kleidung eifärben würde...

Donnerstag fing eigentlich recht gut an... - Farbe und Umfang mehr oder weniger im normalen Bereich... - Erst gegen Nachmittag entschloss sich mein Arm wieder zu mutieren...

Ich rief aus Sicherheitsgründen mal bei Doc Josten (der mit der Chemo) an, um mich zu erkundigen, ob diese Symtome eventuell als Nebenwirkung der Chemo zu deuten seien ?!?

Man sagte mir, dass Doc Josten auf einem Kongress sei, und erst wieder nächste Woche zurück sei.

Diese Anzeichen aber auf eine Venenentzündung oder auf eine Trombose zurückführen könnten - und diese durchaus schon einmal vorkommen könten... (dolle Aussichten...)

Wenn ich aber sehr beunruhigt wäre, sollte ich doch morgen gegen 10:00 Uhr mal vorbei kommen...

Gut - Also schmierte ich abends ganz mutig die Salbe auf die Stellen, die schmerzten, und harrte der Dinge, die da kommen...

Freitag morgen - also heute - schmerzte der Arm schon gegen 6:30 Uhr (könnte wegen mir auch etwas später losgehen, damit ich wenigstens ausgeschlafen wäre...) Ich wurde also wach.

Gegen 9:00 Uhr machte ich mich auf zu Doc Schneider, um Ihn von der Sache in Kenntnis zu setzen.

Nach kurzem tasten, fühlen und Pulsmessen, kam er auf die Diagnose: warscheinlich Trombose - ab in die Klinik, um den Verdacht zu bestätigen, oder zu verwerfen....

So - ab nun begann der Stress...

Um 10:45 Uhr war ich in der HSK (onkologische Tagesklinik)

Nach der Aufnahme ging es auch recht fix weiter - Wiegen (109,4 Kg - mit schwerem Schlüsselbund und Handy...) - danach gleich zur Frau Doctor Gerlach - kurzes Gespräch - ein bisschen Tasten und dan unters Ultraschalgerät... - Auch hier ging alles recht fix (muss wohl daran liegen, dass ein langes Wochenende naht...

Erst Ultraschal Gerlach, dann Ultraschall Fuhr (zur Sicherheit..) Beide mit dem gleichen Ergebnis: sieht aus wie Trombose...

Zur weiteren Diagnose ab zum Röntgen unter Kontrastmittel...

Ab nun hatte ich verloren......

Es war 11:45Uhr als ich mich in der Röntgenabteilung anmeldete.

Um 12:15 Uhr wurde mir gesagt, dass es eeeetwas länger dauern könnte - ich soll doch derweil mal ein Tässchen Kaffee trinken gehen (Und das mir - als notorischer Kaffee Nichttrinker...)

Um 13:15 meldete ich mich wieder zurück...

um 13:45 wurde ich das erste mal in den Röntgenraum zitiert...

Ich wurde aufgeklärt, was nun so passiert (Als hätte ich das noch nie gemacht...) Und etzt machte ich einen entscheidenden Fehler... Auf die Frage hin, ob ich irgendwelche Allergien hätte, sagte ich, dass es mich nach der ersten beiden CT-Fahrten mit Kontrastmittel anschließend immer fürchterlich gejuckt hätte. Diese Antwort warf mich um Stunden zurück...

"Soso" sagte die Radiologin... - "da spritzen wir vorweg mal die "Dreierkombination" wegen der Nebenwirkungen" Ich dachte "Wegen mir... - wenn´s hilft..."Also legte ich mich auf die Liege, und liess die "Dreierkombination" brav über mich ergehen... (soll übrigens gegen Übelkeit, Allergien und Unwohlsein helfen - hat sie ja dann auch)

"So" sagte die Radiologin wieder - "dann sehen wir uns in einer halben Stunde wieder"

Wie - halbe Stunde - hab ich da was verpasst???

"Die Mittel müssen erst wirken" meinte die Radiologin...

Supertoll... - Mittlerweile war es 14:00 Uhr - das heißt 14:30 ginge es dann mal weiter...

Von wegen... - 14:45 Uhr wurde ich dann abermals in der Röntgenraum gerufen.

Hurra - Es geht los... Ich durfte mich wieder auf die Liege legen und wurde genau in Position gebracht. Eine sehr hübsche Assistentin (Frau Jung - und sie hieß nicht nur so... ;-) ) kam dazu. Sie hatte die Aufgabe, mir das Kontrastmittel mittels einer riesigen Spritze in die Vene zu pumpen, wärend Frau Doktor Radiologin die Bilder schoss...

Nach mehreren Aufnahmen war ich erlöst - für´s erste...

Nach knapp 30 Minuten, also ca. 15:20 kam Frau Doktor aus den heiligen Hallen mit ein paar Bildern unter dem Arm. Sagte aber gleich, das noch andere Aufnahmen gemacht werden müssten, mit einem anderen Röntgengerät, um das ganze auch noch digital darstellen zu können...

Suppi....... Ich schickte Susi schon mal nach oben in die Tagesklinik, damit Sie Frau Doktor Gerlach schon mal bescheid gibt, dass es eeeetwas später werden könne (damit die mir nicht wegläuft...) - weil eigentlich hat sie um 15:30 Uhr Feierabend... (wenn Die wüsste...)

Also... - Gegen 16:00 Uhr wurde ich ein zweites mal aufgerufen zum Röntgen, diesmal in einem anderen Raum... mit einer anderen Asistentin (ca. 30 Jahre älter als Frau Jung ). Gedacht war, dass beide (Assistentin und Ärztin Kontrastmittel spritzten, wärend Frau Doktor wieder die Bilder schoss.

Es war schon recht lustig anzusehen... Beide die Riesenspritzen in der Hand, wie wir Kinder damals den Drücker der Carrerabahn...1...2...3 und losgeht´s - Beide pumpten simultan das Kontrastmittel mit den Monsterspritzen in meine Venen, damit Frau Doktor schöne Bilder von der abfließenden Vene machen kann.

Endlich geschafft - gegen 16:25 Uhr bin ich stolz mit meinen Röntgenbildern unter´m Arm bei Frau Doktor Gerlach im Ärztezimmer eingelaufen.

"Es geschehen noch Zeichen und Wunder..." waren Ihre ersten Worte - mittlerweile hatte Sie schon 2 Tassen Kaffe auf Ihrem Schreibtisch stehen... War nix mit frühem Feierabend...

Um es etwas abzukürzen: - Bilder betrachtet - Stirn gerunzelt, Trombose festgestellt - Gefäßchirurg bestellt - Auch Bilder gekuckt, Beschluss gefasst, dass Port raus muss - und zwar heute noch....

Welch Freude da in mir aufkam...

Aber ab nun wurde es wenigstens etwas Spassig...

Die Menschen, denen ich ab jetzt begenete, hatten wenigstens den selben Humor wie ich...

Also zog ich mich erst einmal aus, und verwandelte mich mit Hilfe eine geblümten OP-Hemdes in den Clown des Spätnachmittags...

Nach einigem Zögern der "Bettenschubser" (so nennen Sie hier die Jungs, die die Patienten mit Bett oder Rollstuhl von A nach B bringen...) wurde ich dann zur OP-SChleuse gekarrt. Unten angekommen wurde ich mit meinem Bett dicht an eine Wand gefahren, in der ein riesiges Milchglas- Nach obenSchiebefenster eingebaut war. Meine "Transportschwester" klingelte - und siehe da... das Fenster öffnete sich nach oben, und eine in OP-Kleidung eingepackte Person sprach:" Leber, Nieren und Blinddärme sind leider ausverkauft - was darf´s denn sonst sein???"

"Schilddrüsen"? fragte ich...

"Sind seit heute mittag auch aus..."

Wärend ich mich aus meinem Bett unter dem Hochschiebefenster über eine breite grüne (Geheizte) Plate nach drüben auf das OP-Bett verfrachtete, las der Freundliche OP-Pfleger meine Akte...

:"Hmmm - wenn wir jetzt bei der Lufthansa wären, gäbe es jetzt ettliche Vielfliegermeilen, bei dem wa sSie schon hinter sich haben..."

Dem konnte ich nur zustimmen - beteurte aber, dass es immer wieder Stationen hier im Haus gibt, bei denen es trotz all dem Elend immer wieder Spass macht, sie zu "absolvieren"...

Nun denn - der nette Pfleger karrte mich in den OP - drehte noch eine Ehrenrunde im OP, damit ich mir auch alles ansehen konnte, und verlies mich dann.

Quasi im selben Momet kamen Doc Kilic (der Gefäßchirurg), Schwester Petra - die OP-Schwester, und ein OP-Pfleger aus Tailand oder so ähnlich, und kümmerten sich rürend um mich.

Der Doc setzte die Narkosespritze - machte hier und da ein Späßchen - ich konterte, und fing dann auch recht bald an zu schneiden (sagte Er - gemerkt hab ich nix)

Von nun an ging alles recht schnell - ca. 10 Minuten später war ich fertig. Es ging an´s Verpflastern.

Schweter Petra brachte ein ca. 5 x 5 cm großes Pflaster an, und man versuchte es auf die Tamponaden zu kleben, was nicht so recht gelang. Die Tamponaden hatten alleine schon eine Größe von 5 x 10 cm...

"Ich hab Bargeld dabei - Ich kann für ein größeres Pflaster zahlen" sagte Ich - und schon war entgültig Party im OP.

Mit Tränen in den Augen wurde ich wieder in die Schleuse gefahren, damit mich ein Bettenschubser auf Station bringen konnte...

Oben angekommen, hatten die netten Schwestern und Pfleger mir sogar ein Abendessen aufgehoben (wurde auch langsam Zeit - wie soll ich sonst mein Gewicht halten?)

Ich futterte etwas, ließ mir noch die Braunülen in den Händer ziehen, bekam so ein Heparingedöns in den Bauch gespritzt (muss ich jetzt zwei mal am Tag machen - drei Monate lang),damit ich zu guter letzt mit drei Elastikbinden unter dem Arm endlich dieses Etablissement verlassen durfte...

So - also wie gesagt - ab sofort, drei Monate lang jeden Tag zwei Spritzen, Arm wickeln, oder mit "Strumpf" versehen, und mal abwarten, ob´s besser wird.

Ausserdem nächste Woche Donnerstag (der Tag vor unserer Hochzeit) ab in die Fresenius-Klinik, um mir einen neuen Port auf der linken Seite einpflanzen zu lassen.

Also: warten, warten, warten...

19. Mai 2005

Port rein, Port raus, Port wieder rein...

Heute war es dann mal wieder so weit - Der neue Port wurde implantiert.

Bevor alles losging meinte Susi, wir sollten doch zwei Stunden früher da sein (den frühen Vogel fängt die Katze) - Ich hab dann mal auf 1,5 Std runtergebummelt, was auch sehr sinvoll war.

Um 11:45 hatten wir Termin - um 10:15 waren wir sicherheitshalber schon mal da und warteten, warteten, warteten, warteten, warteten, warteten,......

Gegen 14:25 wurde ich dann auch mal aufgerufen, und in die Vorbereitung gebracht.

Das selbe Schauspiel wie beim letzten mal... - Ausziehen, Kliniksöckchen an, Mützchen auf, und blauenKittel umgeworfen und warten...

Diesmal ging es recht fix - Eine OP Schwester kam mich abholen und brachte mich zu den "Stall-Boxen" im Aufwachbereich, um mich für die OP vorzubereiten. Eigentlich lief alles wie bei´m ersten mal ab - mit der Ausnahme, dass es andere Operateure (eine sehr hübsche) und der ein oder die andere Pfleger / in waren, die mich "verwöhnten".

Am meisten beunruhigt hat mich die Situation, als ein Pfleger zu mir sagte: "So, ich übernehme jetzt die Rolle der Anästhesie - Ich werde sie jetzt die ganze Zeit gnadenlos zublubbern..."

Als er dann aber von Schwester Brigitte (kannte ich ja schon vom letzten mal...) abgelöst wurde, legte sich mein Puls wieder...

Die OP an sich verlief auch wie bei´m letzten mal.. - Ein bisschen gepiekse hier, ein bisschen gedrücke da, und das obligatorische Klebebandabreissen zum Schluss...

Das ganze übrigens in Rekordzeit - 4 Minuten schneller als bei´m ersten Mal.

(Man bekommt halt Routine...)

Jetzt werden wir morgen früh erst mal heiraten, und sehen dann weiter...

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Aus Platzgründen fange ich nun ein weiteres Tagebuch an.

Siehe Teil 2...