Rassel, Schlüselbund und sonstige "Nervtöter" wurden rhythmisch im Takt geschwungen. Mit verschiedensten Spielzeuginstrumenten, Omas Kochtöpfe und die dazugehörigen Kochlöffel als Schlagzeug hielt ich mich musikalisch erstmal bis zu meinem 7. Geburtstag über Wasser.

Und dann war es auch soweit... An meinem 7. Geburtstag bekam ich von meinem Opa ein richtiges Klavier geschenkt... Vorbei war die Zeit der ständig leeren Batterien, oder der gerissenen Saiten der Spieleug-Gitarre... Jetzt wurde endlich richtig Mussig gemacht - dachte ich...

Jetzt begann erst mal die Quälerei... Klavierstunde...

Jedes Espenschieder Kind, dessen Eltern ein Tasteninstrument besassen, genoss die Musikalische Ausbildung bei J. Erdhütter - Bei dem Namen bekommt heute noch so mancher seiner damaligen Schülern Gänsehaut!

Ich jedenfalls beendete dieses Thema recht schnell...

Nachdem "Er" vier Monate lang versuchte, mich in die Grundkenntnisse des Klavierspielens einzuweihen, strich ich im 5. Monat die Segel... Die Klavierstunde bestand überwiegend darin, dass ich unterwegs war, um J. mit Zigaretten aus dem Automat von Rückschlosse Scheuer zu versorgen. Den Rest der "Stunde" verbrachten wir damit, mich musikalisch etwas weiter zu bringen. Ich weiß nicht, ob es an seiner pädagogischen Meisterleistung lag, oder doch eher an meiner Unlust - auf jeden Fall wurde das Kapitel dann recht schnell beendet.

Mit der Grundkenntniss, daß ein Klavier 88 weiße und schwarze Tasten hat, wurde ich auf die Zuhörer losgelassen. Erste Gastauftritte beim berühmten Espenschieder Advents-Kaffee für Senioren prägten meine musikalische Laufbahn. Ich sollte also bei den Tasteninstrumenten bleiben. Also hab ich mir das Klavierspielen dann doch selbst beigebracht...

Viele Jahre harten disziplinierten Trainings vergingen...

Mit dem Erfolg, dass ich immer noch keine Noten vom Blatt spielen kann, aber meine Zuhörer doch immer wieder begeistern kann...